The Empty Child / The Doctor Dances

The Empty Child / The Doctor Dances lässt sich eigentlich mit zwei Worten zusammenfassen: Steven Moffat. Der Großmeister zeigt gleich beim ersten Mal, wie gut er unbedarften Fernsehzuschauern einen gründlichen Schrecken einjagen kann, auch wenn der Grusel hier noch mit vergleichsweise konventionellen Methoden erzielt wird1. Eine Besonderheit ist, dass in dieser Folge gar niemand stirbt, was sowohl dem Doctor als auch uns Fans einen unglaublich schönen Moment am Ende der Folge beschert – Everybody lives, Rose. Just this once. Everybody lives!. Bei der Auswahl an tollen Folgen, die Doctor Who zu bieten hat, fällt es immer schwer, besondere Lieblingsepisoden zu nennen. Diese Doppelfolge ist jedoch meine unangefochtene Lieblingsfolge.

London wird im Jahr 1941 von einer Seuche heimgesucht, die Menschen in Gasmasken tragende Zombies verwandelt. Rose und der Doctor verdächtigen den Betrüger Jack Harkness, etwas damit zu tun zu haben.

The Empty Child / The Doctor Dances besteht eigentlich nur aus Höhepunkten. Unter anderem lernen wir Captain Jack Harkness kennen2 und es geht, weil wir hier eine Moffat-Folge vor uns haben, natürlich auch um Sex3, was sich zu einem der typisch Moffat'schen Running Gags entwickeln wird. Beim ersten Ansehen dieser Episode dürfte noch der Grusel überwiegen, aber wenn man die Folge nochmals sieht, merkt man, wie wahnsinnig witzig sie ist. Und sie nutzt sich einfach nicht ab – ich habe hierzu, immer im Dienste der Wissenschaft, bereits einen Langzeitversuch durchgeführt. Daneben bietet The Empty Child / The Doctor Dances unglaublich viele zitierwürdige Dialoge, weshalb ich diese Episode praktisch auswendig mitsprechen kann.

Jack dürfte so ziemlich der charmanteste und liebenswerteste Charakter sein, den das Fernsehen jemals hervorgebracht hat4. Obwohl er wegen seiner Unachtsamkeit eigentlich Schuld an der Zombieplage ist, kann man ihm schlicht nicht böse sein. Außerdem ist es einfach zu schön anzusehen, wie der Doctor wegen Jack eifersüchtelt. Unter den Nebencharakteren hinterlässt besonders Dr. Constantine einen großen Eindruck, dargestellt vom fabelhaften Richard Wilson. In einem Dialog zwischen dem Doctor und Dr. Constantine passiert es auch, dass ganz unaufdringlich und wunderbar feinfühlig an den Verlust der Familie des Doctors im Time War erinnert wird. Gekrönt wird diese Folge mit der Just this once!-Szene am Ende, die nicht nur das i-Tüpfelchen für diese Folge ist, sondern wahrscheinlich auch eine der schönsten Szenen der gesamten Serie.

  1. Unsereins richtet sich schon mal darauf ein, im nächsten Frühjahr, wenn die erste Staffel mit Moffat als Showrunner anläuft, jede Woche eine neue Phobie zu bekommen. []
  2. Dabei wird gleich mal postuliert, dass Star Trek in 3000 Jahren vergessen sein wird. []
  3. Merke: Wenn in Moffat'schen Folgen vom Tanzen geredet wird, ist in 90% der Fälle eigentlich Sex gemeint. []
  4. Zumindest zum damaligen Zeitpunkt. Die misslungene Charakterisierung der ersten anderthalb Torchwood-Staffeln und das tragische Ende von Children of Earth *schnief* waren noch in weiter Ferne. []
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