Mittwoch, 16. November 2016

Torchwood: Outbreak

Outbreak ist das erste Full-Cast-Hörspiel in Big Finishs Torchwood-Reihe. Wie die Radio-Hörspiele spielt es vor Children of Earth.

Ein Virus außerirdischen Ursprungs, mit dem in den 50ern experimentiert wurde, taucht plötzlich in Cardiff auf. Cardiff wird daraufhin von der Außenwelt isoliert und Torchwood versucht, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Dabei werden ihnen von der Regierung Knüppel zwischen die Beine geworfen, doch Jack weiß genau, wie der letzte Ausbruch ausgegangen ist.

Wer den Torchwood-Mainrange gemieden hat, weil sich da jedes Hörspiel immer nur auf ein oder zwei Figuren beschränkt, der wird von Outbreak nicht enttäuscht werden. Dieses Hörspiel kann ohne Vorkenntnisse der bisherigen Big-Finish-Hörspiele gehört werden. Das heißt nicht, dass Outbreak nichts mit den restlichen BF-Hörspielen zu tun hat: Norton Folgate aus Ghost Mission hat eine prominente Rolle in diesem Box-Set.

Outbreak kann man als Blockbuster-Hörspiel bezeichnen. Die Hörspiele im Mainrange probieren eher Sachen aus, die so in der Fernsehserie nicht möglich waren, während Outbreak viel näher dran ist an den Fernsehfolgen. Die BBC-Hörspiele hatten mit Ausnahme von Lost Souls und The House of the Dead keinen großen Bezug zu Ereignissen aus der Fernsehserie; Outbreak merkt man es dagegen an, dass es unmittelbar vor Children of Earth spielt: Die Regierung ist Torchwood gegenüber noch feindseliger als bisher eingestellt (und man kann sich nach diesem Hörspiel durchaus vorstellen, wieso die Regierung Torchwood so gut ausspioniert hatte) und Jacks und Iantos Beziehung ist auf dem entsprechenden Stand, den man kurz vor CoE erwarten würde. Das alles passiert dann in der gewohnten Big-Finish-Qualität, die den bisherigen Full-Cast-Hörspielen der BBC weitestgehend gefehlt hatte. Big Finish gelingt es hervorragend, das gewisse Torchwood-Feeling einzufangen. Die Handlung trägt ihr übriges bei: Man weiß kaum, wem man noch trauen soll und die drei Teile bilden, obwohl von drei unterschiedlichen Autoren geschrieben, ein rundes ganzes.

Das Behind-the-Scenes-Feature bietet vor allem einen Rückblick auf 10 Jahre Torchwood (eine gute Ergänzung dazu ist sicherlich Torchwood All Access das zusammen mit Lost Souls auf CD veröfentlicht wurde) sowie auf Torchwood bei Big Finish. Dabei erfährt man unter anderem, dass die Mainrange-Hörspiele ursprünglich als Hörbuch-Lesungen angedacht waren. Umso erfreulicher ist es, dass wir jetzt endlich ein Hörspiel mit dem verkleinerten Team genießen konnten. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch mal ein Boxset mit dem Team aus Staffel eins und zwei.

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The Torchwood Archive

Zum zehnjährigen Torchwood-Jubiläum hat sich Big Finish nicht lumpen lassen und eine kleine Anthologie veröffentlicht. Aufgenommen wurde The Torchwood Archive (nicht zu verwechseln mit dem Buch The Torchwood Archives, das aus einer in-universe-Perspektive viele Hintergründe zu den Fernsehfolgen und Lost Souls bringt) stückchenweise während der ersten und zweiten Big-Finish-Staffel: Immer wenn ein Schauspieler gerade im Studio war, wurden die jeweiligen Szenen für die Anthologie aufgenommen.

The Torchwood Archive hat eine Rahmenhandlung – in ferner Zukunft besucht Jeremiah Bash Henderson einen Asteroiden, der das letzte Überbleibsel des Torchwood-Archivs ist – in die haufenweise kleine Szenen mit allen möglichen Lieblingsfiguren eingebaut sind. Big Finish hat dieses Format nicht zum ersten Mal benutzt; zu Bernice Summerfields zwanzigstes Jubiläum wurde Many Happy Returns veröffentlicht, und das erste Vault-Hörspiel funktioniert auch nach diesem Prinzip.

Die Zielgruppe für The Torchwood Archive ist klar: Die Die-Hard-Fans, die sowohl die Fernsehserie als auch die Hörspiele in- und auswendig kennen. (Dieses Hörspiel ist also ganz und gar nicht zum Einstieg in die Hörspielserie geeignet!) Dieser zweistündige wilde Ritt durch Torchwoods Geschichte war mit dem Ziel geschrieben, die Fans unglaublich glücklich zu machen, und das ist definitiv gelungen. Die Storyline um das Committee wird endlich aufgelöst, den Jack/Ianto-Shippern wird das Herze aufgehen, für das Miracle aus Miracle Day gibts eine wesentlich zufriedenstellendere Erklärung als „äh, das war Jacks Blut“ und sogar Norton Folgate hat einen Auftritt – der war nämlich in Ghost Mission so toll und populär, dass er immer wieder in den Torchwood-Hörspielen auftauchen wird.

Ich muss hier außerdem mal eine allgemeine Lobhudelei auf Big Finish anschließen: Abgesehen davon, dass ich vor anderthalb Jahren noch nicht gedacht hätte, dass es überhaupt irgendetwas zum zehnten Jubiläum von Torchwood geben würde, hat Big Finish mit Torchwood alles richtig gemacht. Man merkt die Liebe, die in alle Hörspiele geflossen ist und alle Beteiligten haben Torchwood einfach verstanden. Children of Earth läuft natürlich in einer eigenen Liga, aber davon abgesehen ist Torchwood bei Big Finish besser als Torchwood jemals vorher war.

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Sonntag, 13. November 2016

Classic Who – Vierzehnte Staffel

Mit dem 4. Doctor erreichte Doctor Who einen vorläufigen Höhepunkt der Popularität. Tom Baker ist bis heute der Doctor-Darsteller, der den Doctor über die längste Zeit kontinuierlich im Fernsehen dargestellt hat, nämlich über sieben Jahre, und gilt vielen als Lieblingsdoctor aus der klassischen Serie.

Das auffälligste Merkmal des 4. Doctors ist sein langer Schal – der Legende nach wurde der Frau, die den Schal stricken sollte, ohne Längenvorgabe die Wolle in die Hand gedrückt und sie strickte, bis die Wolle alle war. Der 4. Doctor ist wahrscheinlich der exzentrischste aller Doctoren. Anfangs reist er mit Sarah Jane, die vorher bereits Companion des 3. Doctors war. Sie ist eine Journalistin, die sich von nichts und niemandem abhängig machen will. Sie verlässt den Doctor in der zweiten Folge der Staffel. Der Doctor reist dann für ein Serial alleine durchs Universum. In The Face of Evil trifft der Doctor auf Leela, die aus einer steinzeitlich anmutenden Gesellschaft stammt und ihn für anderthalb Staffeln begleiten wird.

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Mittwoch, 17. August 2016

Torchwood: 2. Staffel der Big-Finish-Hörspiele

Die erste Torchwood-Staffel bei Big Finish war ein voller Erfolg, weshalb direkt daran anschließend eine zweite Staffel produziert wurde. Die Fortführung der Serie mit einem neuen Torchwood-Team in Cardiff ist immer noch geplant, aber fürs erste werden weiterhin Folgen produziert, die vor, während und nach der Fernsehserie spielen und die das gleiche Format haben wie in der 1. Staffel: Jede Folge beschäftigt sich mit den Erlebnissen eines Team-Mitglieds, wobei das Format der Folgen auf das jeweilige Team-Mitglied zugeschnitten ist. Als Resultat hat man eine Staffel voller unterschiedlicher Hörspiele, die man entweder in einem durchhören kann oder von denen man sich dem persönlichen Geschmack entsprechend die Rosinen rauspicken kann. Auch diese Staffel werden wir keine Folge mit dem kompletten alten Torchwood-Team genießen können, aber angesichts dessen, dass die Veröffentlichung der ersten Staffel einige Monate nach vorne verlegt wurde und die zweite Staffel daher ebenfalls viel schneller als erwartet veröffentlicht wird, kann ich das verzeihen. Big Finish haben außerdem versprochen, dass wir noch 2016 die Auflösung des Handlungsbogens um das Committee hören werden.

Noch mehr als in der ersten Hörspiel-Staffel drehen sich die Folgen dieser Staffel um die Charakterentwicklung der jeweiligen Hauptdarsteller der einzelnen Folgen; die Handlung der Hörspiele ist also im wesentlichen Grundlage für die Charakterarbeit. Mit Andys und Gwens Folgen wird auf den Aufbau eines neuen Torchwood-Instituts hingearbeitet, und mit Broken wird ein großes Problem der Charakterisierung in der ersten Staffel – nämlich, wieso nach Cyberwoman Jack so überaus nachsichtig gegenüber Ianto war und wieso Ianto seinerseits schnurstracks zu business as usual überging – endlich offiziell und zur Zufriedenstellung so ziemlich aller Fans angegangen. Es macht sich einmal mehr positiv bemerkbar, dass bei Big Finish die Fans am Hebel sitzen, und praktischerweise gibt es zusätzlich eine gewisse personelle Kontinuität zur Fernsehserie, wodurch die Hörspiele die Fernsehfolgen perfekt ergänzen.

In Kontinuität mit den Hörspielen (und dem Buch Exodus Cod) gibt es eine von John Barrowman und seiner Schwester Carol geschriebene Comicserie, die ab August 2016 fortlaufend veröffentlicht wird und einem so die Torchwood-freie Zeit versüßen wird.

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Classic Who – Dreizehnte Staffel

Mit dem 4. Doctor erreichte Doctor Who einen vorläufigen Höhepunkt der Popularität. Tom Baker ist bis heute der Doctor-Darsteller, der den Doctor über die längste Zeit kontinuierlich im Fernsehen dargestellt hat, nämlich über sieben Jahre, und gilt vielen als Lieblingsdoctor aus der klassischen Serie. Die 13. Doctor-Who-Staffel enthält besonders viele Folgen, die Big Finish Jahrzehnte später in verschiedenen Hörspielen wieder aufgegriffen hat.

Das auffälligste Merkmal des 4. Doctors ist sein langer Schal – der Legende nach wurde der Frau, die den Schal stricken sollte, ohne Längenvorgabe die Wolle in die Hand gedrückt und sie strickte, bis die Wolle alle war. Der 4. Doctor ist wahrscheinlich der exzentrischste aller Doctoren. Anfangs reist er mit Sarah Jane, die vorher bereits Companion des 3. Doctors war. Sie ist eine Journalistin, die sich von nichts und niemandem abhängig machen will. Zweiter Companion ist Harry Sullivan, ein bei der Marine tätiger Arzt und auf dessen Kosten so mancher Witz geht. Harry wird in dieser Staffel verabschiedet und der Doctor und Sarah reisen zu zweit weiter. In dieser Staffel sehen wir außerdem zum letzten Mal Sergeant Benton, und zum zumindest vorläufig letzten Mal den Brigadier.

In der 13. Staffel ist die Handschrift von Philip Hinchcliffe und Bob Holmes deutlich zu merken. Die Serials sind dementsprechend gut durchdacht – auch in Bezug darauf, was mit den Sets und Effekten, die man sich leisten kann, zu machen ist – und es wurde großer Wert auf eine passende Atmosphäre und das Engagement der passenden Regisseure und Schauspieler gelegt. Das macht sich in der Qualität bemerkbar, die verglichen mit der vorherigen Staffel, deren Struktur noch vom vorherigen Produktionsteam dominiert wurde, deutlich höher ist. Allenfalls abgesehen von Terror of the Zygons ist jedes Serial eine Hommage an entweder einen konkreten Horrorklassiker oder an ein ganzes Genre. Highlights der Staffel sind die beiden Serials, in denen Douglas Camfield Regie geführt hat, Terror of the Zygons und The Seeds of Doom, sowie Planet of Evil.

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Freitag, 1. April 2016

Who Killed Kennedy

Who Killed Kennedy wurde 1996 veröffentlicht und beschreibt etliche Ereignisse der Ära des 3. Doctors von Spearhead from Space bis Day of the Daleks aus der Sicht eines fiktiven Journalisten namens James Stevens, der über UNIT recherchiert. Weitere Ereignisse aus der klassischen Serie, die in den 25 Jahren davor auf der Erde gespielt haben, werden ebenfalls referenziert. Um überhaupt zu verstehen, was in dem Buch passiert, muss man etliche Doctor-Who-Folgen kennen. Zwingende Voraussetzung sind die UNIT-Serials des 3. Doctors sowie The War Machines, The Web of Fear, The Invasion und Remembrance of the Daleks. Einige andere werden auch noch referenziert, aber sind nicht ganz so wichtig für das Verständnis der Handlung.

Erstmal liest sich Who Killed Kennedy ganz interessant, da man zumindest als Fan von UNIT etwas in Schwelgen kommen kann, wenn man dieses oder jenes Serial wiedererkennt oder ein Lieblingscharakter auftaucht. Der Master kommt auch drin vor, wobei ich mal wieder nicht so richtig verstehe, wie er davon ausgehen konnte, dass sein Plan klappt (andererseits hege ich seit geraumer Zeit die Vermutung, dass der Gutste mehrere Pläne parallel laufen hat, und wenn einer schiefgeht, macht er mit einem anderen Plan weiter). Es offenbaren sich aber zwei große Schwächen des Buches: Das mit dem Kennedy-Mord ist notdürftig an die restliche Handlung rangepappt – da die Erstausstrahlung von Doctor Who am Tag nach dem Kennedy-Mord stattfand, fühlte man sich schon immer mal wieder bemüßigt, eine Verbindung zwischen Doctor Who und dem Kennedy-Mord herzustellen (so ist der 9. Doctor an dem Tag in Dallas gewesen, und der 11. Doctor war tags drauf dort, wie in Shroud of Sorrow zu erfahren ist). Who Killed Kennedy hätte dann zwar anders heißen müssen, aber wenn dieser Handlungsteil wegfiele, würde man das nicht vermissen. Viel unangenehmer ist, wie dieses Buch mit Dodo umgeht. Nun wurde Dodo vom damaligen Produktionsteam als Fehlschlag gesehen, weshalb sie den bei weitem unwürdigsten Companion-Abschied gekriegt hat.1 Was dieses Buch mit ihr macht, schießt völlig den Vogel ab: Nach The War Machines hat sie einen Nervenzusammenbruch erlitten, aufgrund dessen sie sich nicht mehr an den Doctor erinnern kann, aber weil sie sich manchmal an die Erlebnisse während ihrer Zeit mit ihm erinnert, wurde sie in die Geschlossene eingewiesen (wo sie auch noch nahezu vergewaltigt wurde) und danach ist sie obdachlos geworden. Von da an wird es nicht besser, denn sie lernt zwar James Stevens kennen, aber ihre Anwesenheit in der Handlung dient nur dazu, James Stevens' Charakter etwas Pseudo-Tiefe zu geben – oder wie es im Fansprech heißt, sie ist nur da for the manpain, und dementsprechend eindimensional ist sie geschrieben. Die Dodo aus der Serie ist jedenfalls nicht wiederzuerkennen.

Who Killed Kennedy hätte, wenn es gründlicher durchdacht gewesen wäre und sich aufs Wesentliche beschränkt hätte, sehr viel interessanter sein können. Leider hinterlässt die zweite Hälfte des Buches einen ganz schlechten Nachgeschmack.

  1. Jackie Lane ist von den Companion-Darstellern, die noch am Leben sind, die einzige, die noch nicht mit Big Finish zusammengearbeitet hat. []

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Dienstag, 15. März 2016

Gallifrey: Intervention Earth

Gallifrey: Intervention Earth spielt eine ganze Weile nach den vorherigen Gallifrey-Staffeln, weshalb Romana hier in ihrer dritten Inkarnation ist. Auch sonst hat sich das Personal leicht verändert: Leela hat sich zu einem früheren Zeitpunkt mit Romana zerstritten und ist deshalb nicht präsent (wobei nicht klar wird, wie lange dieser Streit her ist – Leela könnte genauso in der Zwischenzeit schon gestorben sein), dafür arbeitet jetzt Ace als CIA-Agentin, nachdem sie in The New Adventures of Bernice Summerfield an der Akademie der Time Lords eingeschrieben war.

Es mehren sich die Anzeichen, dass Omega zurückkehren wird, und Romana weiß kaum noch, wem sie trauen kann. Ace ist vermeintlich involviert und auch Narvin scheint irgendetwas im Schilde zu führen – und der Planet, der sich im Auge des Sturms befindet, ist natürlich die Erde, auf der sich immer noch die Hand of Omega befindet. Kurzerhand setzt Romana Narvin darauf an, die Hand of Omega nach Gallifrey zurückzubringen, damit Omega sie nicht für seine Zwecke benutzen kann.

Intervention Earth ist deutlich anders als die bisherigen Gallifrey-Folgen: Nicht nur sind die Teilfolgen jetzt eine halbe Stunde lang, sondern die Handlung umfasst mehr Schauplätze (sogar mit richtigen Straßenszenen auf Gallifrey!) und ist deutlich actionreicher, da die politischen Verwicklungen auf ein Minimum reduziert wurden. Zentraler Charakter ist wie immer Narvin, der sich grummelnderweise an Ace' Fährte heften muss. Dabei begegnet er unter anderem einem liebenswerten Pärchen aus dem steinzeitlichen Südengland (dank der Übersetzungskonvention von Big Finish mit West County accent). In Ace' Teil der Handlung konnte man sich einen kleinen Seitenhieb auf ihre verworrene Geschichte in den verschiedenen Medien nach Einstellung der klassischen Serie nicht verkneifen.

Intervention Earth speist sich inhaltlich aus der klassischen Serie – Omega trat zuerst in The Three Doctors auf und die Hand of Omega stammt aus Remembrance of the Daleks – aber es weht ein ganz frischer Wind durch diese zwei Stunden Hörspiel. Ich bin mir nicht im klaren, inwieweit zum Zeitpunkt der Produktion schon klar war, dass eine Lizenz für die neue Serie kommen wird (UNIT: Extinction als erste Serie aus dem New-Who-Universum wurde etwa zu der Zeit angekündigt, als Intervention Earth veröffentlicht wurde), aber Intervention Earth fühlt sich trotz der aus der klassischen Serie stammenden Charaktere mehr wie eines der New-Who-Hörspiele an.

Die nächste Gallifrey-Staffel, Enemy Lines wird teilweise zur Zeit von Romanas zweiter Inkarnation und teilweise während ihrer dritten Inkarnation spielen. Angesichts des Endes von Intervention Earth ist zu hoffen, dass die 8. Staffel mindestens in Teilen eine Fortsetzung von Intervention Earth wird.

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Enemy Lines →

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Dienstag, 15. März 2016

Gallifrey: Staffel 5–6

Die Produktion der Gallifrey-Hörspiele wurde immer wieder unterbrochen – erst sollte es nur drei Staffeln geben, dann kam 2011 eine 4. Staffel, die ihrerseits so geschrieben war, dass sie sowohl als Endpunkt dienen konnte, als auch eine Fortführung möglich war, und dann wurden 2013 zwei weitere Staffeln veröffentlicht, die zusammen produziert wurden. Diese beiden Staffeln waren wiederum als die letzten beiden Gallifrey-Veröffentlichungen geplant.1

Die 5. Staffel ist eine Rückkehr zu den Wurzeln von Gallifrey, nur halt auf einem anderen Gallifrey. Es gibt also wieder politische Verwicklungen und sogar noch mehr Hinterlist als auf dem originalen Gallifrey. So wie die 4. Staffel eine willkommene Abwechslung war, ist es eine Freude, in der 5. Staffel wieder den gewohnt sarkastischen Dialogen zu lauschen. Auch wenn in dieser Staffel nur Romana, Narvin und Leela aus dem etablierten Team vorkommen, so wird das doch gut angefasst – Brax und K-9 sind nicht vergessen, aber gleichzeitig kann die Serie von dem reduzierten Team getragen werden.

Die 6. Staffel ist dagegen leider Stückwerk. Die Handlung läuft weitestgehend durch, aber die Folgen sind alle radikal unterschiedlich. In der ersten Folge haben sich die Daleks in der Axis festgesetzt. Ich verstehe zwar, dass eine Invasionsfolge mit Daleks auf Gallifrey der Traum eines jeden Doctor-Who-Schreiberlings sein muss, aber wie in The Apocalypse Element greift auch hier die Regel des inversen Zusammenhangs zwischen der Zahl der Daleks und wie sehr man ihre Gefährlichkeit als Hörer/Zuschauer wahrnimmt: So eine Invasion ist zwar schön und gut, und man kriegt gesagt, wie schlimm die Invasion ist, aber das wird einfach nicht richtig in Emotionen übertragen. Immerhin, endlich merkt man etwas davon, welche Auswirkungen es auf Romana hatte, sich in ihrer Frühzeit als Präsident 20 Jahre lang in Gewalt der Daleks zu befinden. Die zweite der drei Folgen kann nur als seltsam beschrieben werden. Das hat durchaus Methode – der Hörer soll merken, dass hier etwas nicht stimmt – aber das ist einfach kein schönes Hörerlebnis. Die dritte Folge ist das Highlight der 6. Staffel und wurde (mal wieder) als Schlusspunkt für Gallifrey konzipiert. Unsere Protagonisten kehren zurück auf das originale Gallifrey, und es werden praktisch alle offenen Fragen beantwortet, ohne dass die Folge überladen ist. Die einzige Sache, die etwas erzwungen wirkt, ist Narvins Entscheidung, die letztenendes den Time War lostritt, indem er einen Time Lord losschickt, um den 4. Doctor nach Skaro zu senden. Es passt vollkommen, dass es Narvin ist, der den Time War auslöst, aber die Art und Weise, wie das stattfindet, hätte einfach schöner ausgearbeitet sein können. Andererseits sollte das wie erwähnt die letzte Staffel sein und den Beginn vom Time War wollte man sich verständlicherweise nicht entgehen lassen.

Durch den Fokus auf ein alternatives Universum sind diese beiden Staffeln aus heutiger Sicht eher ein Zwischenspiel. Noch immer gab es keine New-Who-Lizenz, Gallifrey war also vermeintlich verdammt, auf ewig am Vorabend des Time War rumzudümpeln. Mit dem Kunstgriff des alternativen Universums ist es möglich gewesen, in dr 5. Staffel wieder zu alten Stärken zurückzukehren, ohne zur Stagnation gezwungen zu sein. Die 6. Staffel hätte mit ein oder zwei Dalek-Invasionen weniger auskommen können, aber sie bildet den passenden Abschluss von Gallifrey im alten Format.

  1. Zum 15. Geburtstag von Big Finish gab es nominell eine Gallifrey-Minifolge in The Worlds of Doctor Who. Die Einbindung in die Gallifrey-Serie ist ziemlich unklar und auch so werden Romana und Leela – die als einzige Gallifrey-Charaktere auftreten – ziemlich von der Präsenz des 6. Doctors überschattet. []
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Enemy Lines →

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Mittwoch, 9. März 2016

Infernal Devices

Die erste Box der War-Doctor-Hörspielreihe war vergleichsweise traditionalistisch angelegt – die Time Lords hintergehen sich gegenseitig und die Daleks machen irgendwo eine Invasion. Die zweite Box hat dagegen ein ganz andere Richtung: Es soll gezeigt werden, wozu beide Seiten in diesem Krieg bereit sind. Die drei Folgen hängen aus diesem Grund nur relativ lose zusammen.

Der Doctor hängt natürlich wieder mittendrin, und wo er in der vorherigen Staffel noch (nur mäßig freiwillig und vor allem weitestgehend unbewusst) das getan hat, was Cardinal Ollistra wollte, ist er diesmal viel mehr Störfaktor in Ollistras Plänen. Er kämpft nämlich nicht für die Time Lords, sondern dafür, wofür die Time Lords mal standen. Es sind dementsprechend nicht nur die Daleks, die ihn fürchten müssen, sondern auch die Time Lords, da er deren Pläne zunichte macht, wenn sie ihn anwidern.

Legion of the Lost (John Dorney)

Die Time Lords haben sich mit einem Volk zusammengetan, das etwas kann, was für Außenstehende wie Magie aussieht. Dies wollen die Time Lords dafür nutzen, ihre Truppen zu verstärken.

A Thing of Guile (Phil Mulryne)

Die Daleks haben mal wieder eine neue Geheimwaffe entwickelt. Ollistra zwingt den Doctor, ihr bei einer Mission in der Dalek-Basis zu helfen. Dabei entdecken sie, dass die Daleks an ihrem eigenen genetischen Material experimentieren.

The Neverwhen (Matt Fitton)

Auf einem vom Rest des Universums isoliertem Planeten tobt eine Schlacht zwischen Daleks und Time Lords, die nie endet. Dabei spielt die Zeit regelrecht verrückt: Alle Technologie und alle Lebewesen wird konstant von modernen Formen in primitive Versionen und zurück verwandelt.

Wie erwähnt geht Infernal Devices in eine völlig andere Richtung als Only the Monstrous. Als Zuhörer wird man glaube ich kaum alle drei "Projekte" aus den drei Folgen als gleich verstörend empfinden (ich bin z.B. der Meinung, dass man mit dem Kaled-Mutanten in A Thing of Guile mehr hätte machen können), aber diese Box macht mehr als deutlich, wieso die Time Lords während des Krieges genauso gefürchtet werden wie die Daleks. Es wird ebenso klar, wieso der Doctor in The End of Time solchen Bammel davor hatte, dass die Time Lords en masse zurückkehren: Sie nehmen keinerlei Rücksicht, weder auf Unbeteiligte noch auf ihre eigenen Fußsoldaten. Der Doctor ist schlicht an seinen eigenen Leuten verzweifelt.

Wem die Prämisse von Only the Monstrous nicht zusagt, der sollte stattdessen lieber in Infernal Devices reinhören. Auch das ist noch nicht der ganz große Knaller, aber das Niveau ist trotzdem hoch. Es bleibt abzuwarten, was wir in den verbleibenden beiden Boxsets serviert bekommen. Für Agents of Chaos ist bereits Leela angekündigt worden, vielleicht wird die War-Doctor-Reihe also ein wenig in die Gallifrey-Serie eingebunden.

Only the Monstrous
Agents of Chaos

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Dienstag, 8. März 2016

Gallifrey: Staffel 4

Die ersten drei Gallifrey-Staffeln hängen recht eng zusammen und die Folgen der einzelnen Staffeln bilden eine weitestgehend zusammenhängende Handlung. Diese drei Staffeln haben zur Katastrophe geführt – Gallifrey ist in einem Bürgerkrieg versunken und wurde von einem zerstörerischen Virus heimgesucht. Romana, Leela, Narvin, Brax und K-9 haben sich in die Axis geflüchtet, eine Art Zwischenwelt, die verschiedene Realitäten verbindet. Dort können sie nicht ewig bleiben, weshalb sie versuchen, in parallelen Gallifreys Zuflucht zu finden.

Reborn (Gary Hopkins)

Unsere vier Protagonisten erkunden zuerst ein Gallifrey, auf dem die Time Lords ihre zukünftigen Regenerationen untereinander verschachern (Regenerationsentzug als Strafe ist auch verbreitet) und wo Time-Lord-Technologie an andere galaktische Mächte verkauft wird. Romana war dort nicht Präsident, sondern hat eine Familie gegründet – trotzdem ist diese Parallel-Romana in politische Intrigen reingeraten.

Disassembled (Justin Richards)

Dieses Gallifrey macht zuerst den Eindruck, dass es dem originalen Gallifrey recht ähnlich ist – mit einem Unterschied: Statt sich kategorisch aus den Angelegenheiten anderer Planeten rauszuhalten, lenken die Bewohner dieses Gallifreys bewusst die Geschicke des Universums in ihrer Meinung nach geordnete Bahnen. Dadurch verläuft natürlich das Leben des Doctors ganz anders, was wiederum Auswirkungen auf sein Verhältnis zu seinem Bruder Braxiatel hat.

Annihilation (Scott Handcock, Gary Russell)

Auf diesem Gallifrey haben sich die Time Lords nicht gegen die Vampire durchsetzen können, und so bleibt den True Lords, wie sie sich hier nennen, nichts anderes übrig, als auf verlorenem Posten unter Lady Borusa (Katy Manning!) gegen die Vampire anzurennen. Leela kämpft auf ihrer Seite und kann sich in dieser Welt, in der es statt politischer Intrigen nur offenen Kampf gibt, endlich wieder nützlich machen.

Forever (David Wise)

Ein Gallifrey voller Sklaverei und auf dem politische Meinungsverschiedenheiten durch gegenseitige Mordanschläge ausgetragen werden, dafür ohne Zugang zu Zeiteisen: Das ist die letzte Station unserer Protagonisten. Narvin begegnet hier seinem Doppelgänger, der noch genauso ein Arschloch ist, wie unser Narvin es am Anfang der Gallifrey-Serie war.

Gallifrey 4 könnte man auch Gallifrey Unbound nennen, denn die vier Folgen spielen in vier parallelen Gallifreys, die alle auf ihre Art noch brutaler sind als das originale Gallifrey. Ich bin sonst gar kein großer Fan von alternativen Universen, aber in Gallifrey wird dies als Mittel zur Charakterisierung der Hauptfiguren genutzt. Die Covergestaltung deutet es schon an, dass jede Folge den Schwerpunkt auf eine Hauptfigur legt – das heißt aber nicht, dass den anderen Hauptfiguren dabei weniger Beachtung geschenkt wird. So wird zum Beispiel in Reborn, also Romanas Folge, Narvin ganz übel mitgespielt (und in anderen Folgen auch), was noch Auswirkungen bis weit in die Zukunft haben wird, in Disassembled kann Louise Jameson eine parallele Leela spielen, die keinerlei Skrupel kennt, Romana trägt weit Teile der Handlung in Annihilation und in Forever führt Leela einen Sklavenaufstand an.

Ohnehin war die Charakterentwicklung der Hauptfiguren schon immer der eigentliche Schwerpunkt dieser Serie und diese Staffel treibt das auf den Gipfel. Wir sehen, wie sehr Narvin sich gewandelt hat, und wie sehr ihm seine Freunde an den Herzen liegen – allein die Beschreibung der vier Hauptfiguren als Freunde wäre am Anfang der Gallifrey-Serie undenkbar gewesen. Auch Leela hat Gelegenheit, zu glänzen und ihre Ohnmacht in der Welt der Politik wird ebenso thematisiert wie die Tatsache, dass ihre völlig anders geartete Intelligenz oft unterschätzt wird. Romana steht sowieso im Zentrum der Aufmerksamkeit; insbesondere dreht sich diese Staffel darum, wie sehr die großen Entscheidungen, die sie bisher treffen musste, auf ihr lasten. Brax, der sonst so mysteriös ist, muss in Disassembled einige Details aus seiner Vergangenheit preisgeben – bei der Gelegenheit werden gleich noch ein paar kleine Sachen zur Doctor-Who-Mythologie ergänzt und als besonderes Schmankerl tritt Colin Baker als paralleler 6. Doctor auf.

Die Haupthandlung läuft in dieser Staffel kaum weiter – Gallifrey 4 wurde 2011 produziert, also zu einer Zeit, wo es noch nicht absehbar war, dass Big Finish inzwischen den Time War und damit das logische Ende der Gallifrey-Serie angehen darf. Trotzdem ist dies der Zeitpunkt, in dem Stück für Stück die Grundlagen dafür gelegt werden, dass die Hauptfiguren auch nach Gallifrey ein Leben im Whoniversum haben können: Brax wird an die Bernice-Summerfield-Serie weitergereicht (wo noch eine spätere oder parallele Version – so genau weiß man das nicht – von ihm existiert) und Leela taucht bereits in den Jago & Litefoot-Hörspielen auf (über deren zeitliche Einordnung ich mir für Leela noch nicht ganz im Klaren bin).

Trotz der ungewöhnlichen Ausführung ist Gallifrey 4 sehr zu empfehlen. Als Atempause von den vielen politische Intrigen ist es sogar geradezu willkommen.

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Mittwoch, 2. März 2016

The Legends of River Song

In letzter Zeit bekommen wir einiges neues Material mit River Song. Erstmal natürlich ihr lang erwarteter Auftritt an der Seite des zwölften Doctors, dann The Diary of River Song und jetzt The Legends of River Song. Letzteres ist ein Buch mit Kurzgeschichten – in universe sind diese Kurzgeschichten Rivers Tagebucheinträge.

Picnic at Asgard (Jenny T Colgan)

River und der Doctor besuchen Asgard, einen großen Vergnügungspark. Kurz nach ihrer Ankunft gibt es natürlich ein paar Todesfälle.

Dies ist sicherlich die beste der fünf Kurzgeschichten. Im Mittelpunkt steht River, an deren sehr aufschlussreichem inneren Dialog wird teilhaben können; die Todesfälle und das vermeintliche Abenteuer dahinter spielen nur eine Nebenrolle und das ganze wird erfreulich unaufgeregt aufgelöst. Wie schon in The Diary of River Song merkt man, dass Jenny T Colgan River einfach kapiert hat.

Suspicious Minds (Jacqueline Rayner)

River hat sich mit einem Auton angefreundet, der von der letzten Auton-Invasion in den 70ern übrig geblieben ist und wie Elvis aussieht. Kurz vor der nächsten Auton-Invasion, in der Elvis seine Persönlichkeit verlieren wird, erfüllen River und der Doctor ihm den Wunsch, ein Insektenrefugium zu besuchen. Dort geht natürlich nicht alles mit rechten Dingen zu.

Auch in dieser Kurzgeschichte steht weniger eine Bedrohung im Mittelpunkt und mehr Rivers normales Leben. River, der Doctor und Elvis machen sich hauptsächlich einen schönen Tag, und das ist sehr toll zu lesen. Dazu gibt es so einige Anspielungen auf vergangene Doctor-Who-Folgen, bei denen einem das Herze aufgeht.

A Gamble with Time (Steve Lyons)

River soll einem Mann helfen, der von einer Zeitanomalie betroffen ist. Das ist aber nicht das einzige Problem: Ein riesiges grünes, im doppelten Sinne schleimiges Alien möchte auch noch ein Wörtchen mitreden.

A Gamble with Time hätte mehr sein können. Die Präsenz des Doctors ist relativ unnötig – dadurch wird diese Kurzgeschichte nämlich in für Doctor-Who-Verhältnisse übliche Bahnen gelenkt, wo doch ein Buch mit River als Hauptcharakter gerade die Chance bietet, Sachen anders zu machen.

Death in New Venice (Guy Adams)

River wurde engagiert, in einem sündhaft teuren Bauprojekt namens New Venice dafür zu sorgen, dass die Atmosphäre von Venedig möglichst genau kopiert wird. Bald machen Gerüchte die Runde, dass es in manchen gerade fertiggestellten Häusern spukt.

Death in New Venice ist die Kurzgeschichte, die am ehesten dem traditionellen Doctor-Who-Format folgt: River findet sich wo wieder, wo es unheimliche Vorkommnisse gibt und geht der Sache auf dem Grund. Diese Kurzgeschichte ist an sich nicht schlecht, aber in Anbetracht dessen, was The Diary of River Song so macht, fällt leider negativ ins Gewicht, dass man so eine Handlung in einer Kurzgeschichte im Gegensatz zu einem Hörspiel-Boxset kaum groß aufziehen kann.

River of Time (Andrew Lane)

River soll einem archäologischen Team bei der Arbeit helfen – sie haben nämlich eine blaue Telefonzelle gefunden, die bei Verlust an River Song übergeben werden soll.

Diese Kurzgeschichte ist gelinde gesagt ein Reinfall, da Andrew Lane es überhaupt nicht schafft, Rivers Charakterisierung zu treffen. In einem Buch, das nicht aus Rivers Perspektive geschrieben ist, würde das wahrscheinlich weniger auffallen, aber in dem hier vorliegenden Format merkt man das leider zu sehr – dabei wäre es gerade schön gewesen, eine gute Geschichte mit River bei der archäologischen Arbeit lesen zu können.

Es macht schon Spaß, Rivers Tagebucheinträge zu lesen, aber der Ton der Kurzgeschichten ist leider etwas uneinheitlich, was in einem normalen Buch nicht ganz so das Problem wäre, aber hier haben wir es vermeintlich mit ihrem Tagebuch zu tun, und da fällt es schon auf, wenn die Schreibe in jeder Kurzgeschichte etwas anders ist. Außerdem beginnt das Buch mit der besten Kurzgeschichte und hört mit der schwächsten auf und dazwischen nimmt die Qualität nahezu kontinuierlich ab – eine sorgfältigere Zusammenstellung beziehungsweise mindestens eine etwas andere Reihenfolge der Kurzgeschichten wäre also eine gute Idee gewesen. Außerdem sind so viele Auftritte des Doctors in einem Buch über River Song gar nicht nötig.

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Montag, 22. Februar 2016

The Diary of River Song

River Song ist eine der prominentesten Figuren aus dem neuen Whoniversum, und die Nachricht, dass Big Finish nun Hörspiele mit River produziert, hat im Internet für große Wellen gesorgt. Rivers Leben bietet sich für solche Sachen natürlich außerordentlich an, und den Gedanken, dass River und der 8. Doctor ganz vorzüglich zusammenpassen würden, hatten auch schon einige Leute. Zeitlich lässt sich The Diary of River Song kurz vor ihrem Abschied vom 12. Doctor auf Darillium einordnen und man merkt den Hörspielen an, dass die Doctor-Who-Produzenten in Cardiff ebenfalls ganz angetan sein müssen von der Hörspielserie, denn etliche kleine Details können nur in engster Zusammenarbeit zwischen Cardiff und Big Finish zustande gekommen sein.

River Song reist dank ihres Vortex Manipulators durch Raum und Zeit, um dort archäologisch zu arbeiten, wo es ihr am meisten Spaß macht. Für ihre Verhältnisse ist sie inzwischen etwas gesetzter, aber deshalb sollte man sie trotzdem nicht unterschätzen, denn wie gehabt hat sie deutlich weniger Skrupel als der Doctor. In der ersten Hörspielbox wird River von Bertie Potts genervt, der sich als verkappter Bewunderer ausgibt, aber in Wirklichkeit zu einer Gruppe arroganter Schnösel gehört, die sich einbilden, das Universum zu regieren. Im letzten Hörspiel dieser Box trifft River auf den 8. Doctor, für den es von hier aus nicht mehr weit bis zu The Night of the Doctor sein kann.

The Boundless Sea (Jenny T Colgan)

River will eigentlich mal einen ruhigen machen und sich wieder ein wenig der Archäologie bzw. der Datenauswertung widmen, weshalb sie sich in ein entsprechendes Institut in England vor dem 1. Weltkrieg eingeschlichen hat. Dann jedoch kommt es bei einer Ausgrabung in in Mesopotamien zu einem Unfall und River sieht sich die Sache vor Ort an. Dabei stellt sich raus, dass diesmal ein nur allzu realer Fluch auf der Ausgrabung liegt.

I Went to a Marvellous Party (Justin Richards)

Während ihres letzten Abenteuers hat River eine Einladung zu einer Party bekommen. Dort feiern allerhand zwielichtige Gestalten, die sich einen Spaß daraus machen, die Ereignisse auf vermeintlich primitiven Planeten zu manipulieren.

Signs (James Goss)

River jagt mit ihrem Ehegatten nach Raumschiffen, die alles Leben auf Planeten, die ihnen zum Opfer fallen, zerstören.

The Rulers of the Universe (Matt Fitton)

Der Versuch der Rulers, River für ihre Zwecke einzuspannen war ein Fehlschlag, weshalb Bertie die brilliante Idee hat, stattdessen den Doctor zur Kooperation zu zwingen.

The Diary of River Song ist leider nicht der ganze große Wurf: Es macht Spaß, River zuzuhören und es tut gut, einmal River ohne den Doctor in der Nähe zu hören, aber die Hörspiele zünden irgendwie nicht so richtig, mit Ausnahme von Signs – das ist ein ganz herausragendes Hörspiel. Es ist das Hörspiel, in dem der ominöse Mr Song vorkommt, und ich weiß, dass ich nicht die einzige bin, die sich davor gefürchtet hat, was Big Finish daraus wohl macht. Jegliche Befürchtungen waren unbegründet, denn Signs ist ein sehr clever gestaltetes Hörspiel, das sich einen Dreck um Erwartungen schert und deshalb alle Erwartungen übertrifft. Allerdings sollte man darauf achten, ungespoilert in dieses Hörspiel zu gehen. The Rulers of the Universe mit dem lange erwarteten Zusammentreffen zwischen River und dem Doctor ist im Vergleich dazu leider nicht ganz so toll – das liegt vor allem daran, dass nun der Doctor sehr viel mehr im Mittelpunkt steht und River daher ein wenig die Show stiehlt und dass es zu wenige Szenen mit dem Doctor und River zusammen gibt, weil River diesen Doctor ja eigentlich nicht treffen darf (und ihr das auch bewusst ist). Es bleibt abzuwarten, wie man dieses Dilemma in Doom Coalition 2 löst.

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