New Eighth Doctor Adventures: Staffel 4

Während die vorherigen Staffeln mit dem 8. Doctor eher Monster-of-the-Week-Folgen waren, dient die 4. Staffel dazu, das Leben des 8. Doctors in eine neue Richtung zu bringen. Sie ist also gleichzeitig Abschluss für die New Eighth Doctor Adventures und Grundlage für die Ereignisse von Dark Eyes. Übergreifende Themen der Staffel sind der Kontrast zwischen dem normalen Leben und den Abenteuern des Doctors, warum manche Menschen nicht als Companions geeignet sind sowie ob es überhaupt gerechtfertigt ist, wie der Doctor von Planet zu Planet eilt und scheinbar nach Belieben in die Geschehnisse eingreift.

Die 4. Staffel legt den Schwerpunkt auf die Charakterentwicklung. Damit geht einher, dass mehrere neue Charaktere und alte Bekannte für die Handlung sehr wichtig werden. Als neuer Companion wird Tamsin eingeführt, die sich zwar in ihrem Leben langweilt und etwas erleben möchte, aber wie sich zeigt einfach kein Companion-Material ist. Nach mehreren Jahrzehnten keht Susan zurück in die Serie. Sie ist inzwischen verwitwet und gilt wegen ihrer Rolle während und nach der Dalek-Invasion immer noch als bedeutende Persönlichkeit auf Erden. Ihr Sohn Alex befindet sich mitten in der rebellischen Phase (der Doctor hofft, dass er sich dadurch vielleicht zum Leben in der TARDIS hinreißen lässt). Antagonist der Staffel ist der Meddling Monk. Auch er greift gerne in die Geschehnisse in Raum und Zeit ein, aber nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern aus Spaß, persönlichem Profit und um zu kucken, was er denn alles auslösen kann. Genau das wird in dieser Staffel genutzt, um das Verhalten des Doctors aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Auch Lucie is noch zugegen, sie hat sich allerdings entschlossen, nicht mehr mit dem Doctor zu reisen und sich in aller Freundschaft von ihm getrennt.

Im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln, die allenfalls einzelne Monster oder Bösewichte aus der alten Serie aus der Mottenkiste hervorgeholt haben, ist die 4. Staffel in weitaus größerem Maße mit der klassischen Serie verwoben, insbesondere mit der Ära des 1. Doctors. Es ist daher hilfreich, wenn man vor Genuss dieser Staffel The Time Meddler, The Dalek Invasion of Earth und vielleicht auch The Daleks' Master Plan ankuckt. Auch sind die einzelnen Folgen weitaus weniger in sich geschlossen als die Folgen der ersten drei Staffeln.

Death in Blackpool (Alan Barnes)

Der Doctor bringt Lucie zu Weihnachten nach Hause, um unter anderen mit Auntie Pat zu feiern. Dort wird der Doctor von den Ereignissen aus den 80ern eingeholt.

An Earthly Child (Marc Platt)

Nach dem Debakel in Blackpool braucht er etwas Abwechslung. Also besucht er sich kurzerhand seine Enkelin, die er zuletzt nach der Dalek-Invasion im 22. Jahrhundert gesehen hat.

Situation Vacant (Eddie Robson)

In der Zeitung erscheint eine Anzeige, in der ein Zeitreisender Companions sucht. Der Doctor veranstaltet ein Casting in einem Hotel, dabei hat er die Anzeige gar nicht selbst in die Zeitung gesetzt.

Nevermore (Alan Barnes)

Die Doctor und seine neue Mitreisende Tamsin landen auf einem Planeten, der quasi ein Edgar-Allan-Poe-Themenpark ist.

The Book of Kells (Barnaby Edwards)

Die TARDIS landet in der Nähe eines Klosters, aus dem das Book of Kells demnächst gestohlen werden soll.

Deimos / The Resurrection of Marks (Jonathan Morris)

Der Doctor und Tamsin machen eine Tour in einem Museum über die Ice Warriors mit – natürlich geht was schief und die Ice Warriors werden aus ihrem schlaf erweckt. Lucie ist ebenfalls dort. Sie wurde vom Meddling Monk dort ausgesetzt.

Relative Dimensions (Marc Platt)

Der Doctor will Lucie diesmal ein garantiert schönes Weihnachtsfest bieten. Aus dem Grund reist er ins 22. Jahrhundert zu seiner Enkelin und seinem Urenkel. Natürlich geht nicht alles ganz nach Plan.

Prisoner of the Sun (Eddie Robson)

Der Doctor wurde gefangengenommen und soll nun für eine Kriegspartei arbeiten.

Lucie Miller / To the Death (Nick Briggs)

Die Daleks attackieren erneut die Erde im 22. Jahrhundert. Lucie hat dem Doctor einen Hilferuf gesendet, der aber zu spät ankommt, weshalb der Doctor kaum noch etwas ausrichten kann.

Ein knappes Jahr vor der restlichen Staffel wurde Death in Blackpool veröffentlicht, dass eine sehr tolle Weihnachtsfolge ist. Die Storyline um Auntie Pat kommt zum Ende, und zwar leider keinem guten, weshalb Lucie sich in dieser Folge vom Doctor verabschiedet. Kontrastiert wird die Zygon-Handlung mit Szenen, die ein verzweifelter Aushilfsweihnachtsmann an dem Abend erlebt, der von all den Aliens überhaupt nichts mitkriegt. Ebenfalls im Dezember 2009 wurde An Earthly Child veröffentlicht, ursprünglich als Abonnenten-Bonus für den Main Range. Hier nun löst der Doctor endlich sein Versprechen ein, das er am Ende von The Dalek Invasion of Earth gegeben hat: 7 Regenerationen später besucht er tatsächlich seine Enkelin Susan. Allerdings leidet die Erde immer noch unter den Folgen besagter Dalek-Invasion, und so steht sein Besuch unter keinem guten Stern, erst recht, weil sein Urenkel Alien-feindlichen Gruppierungen auf den Leim gegangen ist. Auffällig an der Folge ist die gute Chemie zwischen Carol Ann Ford und Paul McGann. Ford hatte anno dunnemals aufgehört, weil Susan immer sehr eintönig geschrieben wurde und nie ihr Potential ausgenutzt wurde. Das ist hier ganz anders und man hört auch, wie sehr es Ford Spaß gemacht hat, Susan endlich mal als kompetent darstellen zu können.

Die eigentliche Staffel geht mit Situation Vacant los, worin der Doctor ein Companion-Casting abhält (auch wenn er selber sich nicht erinnern kann, die Anzeige dafür in die Zeitung gesetzt zu haben). Wieder gibt es eine Figur, die von den ganzen Aliens nichts mitkriegt – diesmal ist es eine Rezeptionistin, die inmitten des Chaos ihren Job macht. Situation Vacant ist als einzelne Folge nicht wahnsinnig herausragend, aber Grundlage für die gesamte Staffel. Die darauffolgende Folge, Nevermore bleibt so gut wie gar nicht in Erinnerung. In der nächsten Folge, The Book of Kells hat der Monk seinen ersten großen Auftritt. Er agiert ganz im Geiste seiner Folgen in der klassischen Serie und hat es auf das namensgebende Buch abgesehen. Mit dieser Folge sind endgültig die Grundlagen für die Staffel gelegt. In Deimos / The Resurrection of Mars beginnt dementsprechend ernsthaft eine Dekonstruktion der Figur des Doctors – er hat nämlich mehr mit dem Monk gemeinsam, als ihm lieb wäre und für Außenstehende ist es oft genug von geringer Konsequenz, ob ein Time Lord sich einmischt mit dem Ziel, Leute zu retten oder für seinen persönlichen Profit.

Relative Dimensions ist eine weitere Weihnachtsfolge,1 in der frisch mit Lucie versöhnte Doctor Susan und Alex besucht. Dabei ist er bemüht, dass nichts das gemeinsame Weihnachtsessen stört. Das kann natürlich nicht gutgehen. Zusammen mit dem darauffolgenden Prisoner of the Sun ist Relative Dimensions eine Episode, die vor dem großen Finale etwas Gelegenheit zum Luftholen gibt.

Im Finale, Lucie Miller / To the Death bricht nun alles über den Doctor herein. Die Ereignisse der letzten Dalek-Invasion im 22. Jahrhundert wiederholen sich fast und dementsprechend dramatisch ist die Situation, in der sich die Erde (und damit die Familie des Doctors) befindet. Die Ereignisse seit der Landung der Daleks wird Rückblenden erzählt und so langsam wird klar, welch unrühmliche Rolle der Monk in all dem spielt. Die Folge endet in einem Desaster für Susan und den Doctor. Der 8. Doctor wird, wie man in Dark Eyes hören wird, nach dieser Dalek-Invasion nie wieder derselbe sein.

  1. Interessanterweise spielen in beiden Doctor-Who-Weihnachtsspecials des Jahres 2010 in der Luft schwimmende Fische eine Rolle. []
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