Only the Monstrous

Der War Doctor war bisher nur in The Day of the Doctor zu sehen. Allerdings hat Big Finish inzwischen eine Lizenz, mit der sie New-Who-Hörspiele produzieren können. Sowohl in Gallifrey als auch in den Hörspielen mit dem 8. Doctor hat Big Finish ordentlich auf den Time War hingearbeitet und jetzt können sie die Lücke schließen zur neuen Serie.

Der Doctor hatte lange versucht, sich aus dem Time War herauszuhalten, aber irgendwann war der Punkt erreicht, wo er zugeben musste, dass das nicht mehr möglich ist, weshalb er bewusst in einen Kämpfer regeneriert ist. Als Konsequenz weigert er sich, den Namen Doctor zu benutzen. Er hat noch viele Charakterzüge des Doctors, aber er hat die Hoffnung verloren, dass der Krieg noch irgendwie ohne schlimmere Konsequenzen zu gewinnen ist. Die Leute, die unverschuldet in den Krieg hineingezogen werden, sind ihm zwar trotzdem nicht egal, aber er ist bereit, aus Pragmatismus Entscheidungen zu treffen, wo er sich früher aus ethischen Gründen der Entscheidung ganz verweigert hätte. In Only the Monstrous trifft er auf Rejoice, die von einem Planeten stammt, der bisher vom Time War verschont wurde. Sie wäre früher Companion geworden. Mehr oder weniger die Vorgesetzte des Doctors ist Cardinal Ollistra, die so hintertrieben ist, wie es sich für einen Cardinal der Time Lords gehört.

The Innocent (Nick Briggs)

Der Doctor ist gerade so den Daleks entkommen und bruchlandet auf Keska, wo Rejoice ihn wieder aufpäppelt. Zwar hilft er, in einem lokalen Konflikt Schaden von Keska abzuwenden, aber vor allem will er seine Ruhe, um seine Wunden aus dem Time War zu lecken.

The Thousand Worlds (Nick Briggs)

Der Doctor wird von Ollistra nach Gallifrey zitiert – er soll einen verschollenen Time Lord aufspüren, der sich in an einer Stelle des Universums aufhält, wo Zeitreisen behindert werden. Wie sich rausstellt, sind es mal wieder die Daleks, die dahinter stecken.

The Heart of Battle (Nick Briggs)

Der Doctor kommt einer Verschwörung von Time Lords auf die Schliche. Die Daleks haben natürlich auch nichts gutes vor und der Doctor muss ihre Pläne verhindern.

Bei einer Serie über den Time War besteht immer die Gefahr, dass der Schwerpunkt zu sehr auf Weltraumschlachten und zu wenig auf die Auswirkungen des Krieges gelegt wird. Ganz entgeht Only the Monstrous dem nicht. Der bei weitem interessanteste Teil dieser Hörspielbox ist daher The Innocent, worin es vor allem darum geht, wie der Doctor mit dem Time War (nicht) zurechtkommt. Er kann sich hier mal eine Auszeit vom Time War nehmen, denn er ist deutlich kriegsmüde, auch wenn er weiß, dass er weitermachen muss, ob es ihm gefällt oder nicht. The Innocent ist also weniger ein direktes Time-War-Hörspiel und mehr eine Charakterstudie des war Doctors. The Thousand Worlds ist ein Hörspiel, das nicht alleine stehen kann, sondern das im wesentlichen das erste und dritte Hörspiel verbindet und das das Finale vorbereitet. The Heart of Battle ist im Zweifelsfall als traditionalistisch zu bezeichnen – die Daleks haben nicht zum ersten Mal einen Planeten angebohrt und leider sind auch die sonstigen Umstände nichts übermäßig neues.

Von der Story her hat mich Only the Monstrous, abgesehen von The Innocent, nicht zu sehr umgehauen. Gallifrey kriegt die ganzen politischen Verwicklungen irgendwie besser hin. Was aber sehr schön ist an Only the Monstrous, ist die schiere Begeisterung, mit der John Hurt den War Doctor spielt. Man merkt, wie sehr ihm die Rolle Spaß macht und allein das macht diese Hörspielbox hörenswert.

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