Spare Parts

Spare Parts ist für die Cybermen das, was Genesis of the Daleks für die Daleks ist: Eine nachträglich eingefügte Geschichte der Ursprünge dieser Alien-Rasse, die allgemein als eine der besten Doctor-Who-Folgen überhaupt gehandelt wird. Wo die Daleks jedoch dem Größenwahn eines Einzelnen entsprungen sind, ist die Backstory der Cybermen viel tragischer, denn sie stammen von einer sterbenden Welt, deren Einwohner es irgendwann nicht mehr geschafft haben, sich an ihrer Menschlichkeit festzukrallen – Spare Parts geht also zurück zur ursprünglichen Charakterisierung der Cybermen in The Tenth Planet.

Der Doctor und Nyssa landen auf einem Planeten, der zu vereisen droht. Der Doctor merkt bald, wo er sich befindet: Auf Mondas, dessen Bewohner verzweifelt versuchen, zu überleben. Der Doctor möchte am liebsten sofort abhauen, weil er genau weiß, dass er die kommenden Ereignisse nicht verhindern kann. Sein Versuch, Mondas schnell wieder zu verlassen misslingt, weshalb er tatenlos zusehen muss, wie den Bewohnern dieses Planeten ihre Menschlichkeit geraubt wird.

Spare Parts ist sicherlich eines der düstersten und tragischsten Hörspiele von Doctor Who. Hier gibt es keinen verrückten Wissenschaftler, den niemand rechtzeitig aufgehalten hat, sondern es hat sich ein Versuch, die Bewohner von Mondas zu retten, verselbständigt. Und so schreitet die Geschichte erbarmungslos voran – wir werden Zeuge, wie im Zuge dessen eine Familie zerstört wird. Das tragische an Spare Parts ist nicht die Entstehung der Cybermen an sich, sondern dass gerade das, worin so viele Menschen ihre Hoffnung gesetzt haben – sich in einer immer unwirtlicher werdenden Umwelt mit kybernetischen Implantaten am Leben zu halten – sich als das erweist, was alles echte Leben auf diesem Planeten zerstört. Durch diesen Fokus auf die menschlichen Aspekte der Geschichte ist Spare Parts trotz des von vornherein bekannten Endes ein äußerst spannendes Hörspiel, das einen großen Eindruck hinterlässt.

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