New Eighth Doctor Adventures: Staffel 1

In The Night of the Doctor wurden die Big-Finish-Companions des 8. Doctors kanonisch gemacht. Mit Charley bin ich nie so richtig warm geworden, Lucie mag ich aber sehr wohl. Aus diesem Grunde möchte ich die New Eighth Doctor Adventures von Big Finish besprechen, nachdem ich sie bereits vor etlichen Jahren gehört habe, nämlich als sie auf (damals noch) BBC 7 gesendet wurden.

Soweit man sich auf einen Canon einigen kann, spielen die Folgen mit Lucie eher gegen Ende des Lebens des 8. Doctors. Ganz so sanftmütig wie im Fernsehfilm ist der 8. Doctor hier nicht mehr – der Sarkasmus tropft bisweilen nur so aus den Lautsprechern. Lucie bleeding Miller ist eine schnoddrige northern lass, die sich die Butter nicht so schnell vom Brot nehmen lässt. Die Time Lords haben sie im Rahmen eines Zeugenschutzprogrammes einfach in die TARDIS des Doctors verfrachtet. Weder der Doctor noch Lucie sind darüber sonderlich glücklich. Zusammen sind die beiden aber so toll, dass man ihnen auch einfach beim Frühstück in der TARDIS zuhören könnte. Gegenspieler über mehrere Staffeln hinweg ist der Headhunter. Vom Format her orientieren sich die New Eighth Doctor Adventures sehr stark an der neuen Serie: Die Folgen sind in Staffeln organisiert und die Folgen sind jeweils 50 Minuten lang, mit Einzelfolgen und ein paar Doppelfolgen.

Blood of the Daleks (Steve Lyons)

Die TARDIS, frisch mit der unfreiwilligen Passagierin Lucie an Bord, landet auf dem von Menschen kolonisierten Planeten Red Rocket Rising. Dort hat ein Meteoriteneinschlag eine humane Katastrophe verursacht, was die Daleks nutzen, um sich als Retter der Kolonisten zu präsentieren – was sie natürlich nicht aus purem Altruismus machen.

Horror of Glam Rock (Paul Magrs)

Der Doctor und Lucie landen in den 70ern zur Hochzeit des Glam Rock in einer von Musikern beliebten Raststätte. Diese Raststätte ist durch starken Schneefall von der Außenwelt abgeschnitten und wird auch noch von Außerirdischen mit Appetit auf Menschenfleisch heimgesucht.

Immortal Beloved (Jonathan Clements)

Erneut schlägt der Versuch fehl, in Blackpool zu landen. Stattdessen findet sich die TARDIS auf einem Kolonieplaneten der Erde wieder. Die dortige Führungsriege stellt sich mithilfe andernorts verbotener Klontechnologie als unsterbliches Göttergeschlecht dar.

Phobos (Eddie Robson)

Schon wieder ist die TARDIS auf einer Klippe gelandet, diesmal auf dem Mars-Mond Phobos, einem beliebten Ziel für Extremsportler. Wie sich rausstellt, ist der Name durchaus gerechtfertigt, denn dort treiben Monster ihr Unwesen und meucheln die Extremsportler.

No More Lies (Paul Sutton)

Der Doctor und Lucie verfolgen eine Hehler, der ein Zeitschiff meistbietend verkaufen will, mit potentiell desaströsen Konsequenzen. Dabei landen sie auf einer Gartenparty, bei der etwas nicht stimmt.

Human Resources (Eddie Robson)

Lucie wurde entführt und befindet sich nun in Diensten eines zwielichtigen Dienstleisters. Auf Geheiß der Time Lords soll der Doctor Lucie der CIA zuführen, ausdrücklich ohne sich um das zu kümmern, was an ihrer "Arbeitsstelle" passiert. Als der Doctor dennoch eingreifen möchte, um die Verbrechen zu verhindern, die hinter der harmlosen Fassade durchgeführt werden, verschätzt er sich gewaltig und stellt sich damit unfreiwillig auf die falsche Seite.

Der Doctor und Lucie lernen sich in dem Zweiteiler Blood of the Daleks kennen, in dem sich die Daleks als Retter einer vom Untergang bedrohten Kolonie darstellen. Als eine der wenigen Dalek-Stories kann diese Folge sogar ab und an überraschen. Die nächste Episode, Horror of Glam Rock, ist eines der Highlights der Hörspielreihe mit dem 8. Doctor. In diesem Hörspiel kommen so einige bekannte Stimmen vor: Bernard Cribbins als skrupelloser Band-Manager, Una Stubbs als Bardame der Raststätte und Stephen Gately als eine Hälfte der Tomorrow Twins. Dieses Hörspiel muss allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht haben – man hat sich sogar die Mühe gemacht, das Doctor-Who-Titelthema durch eine Glam-Version zu ersetzen und es wurde ein herrlich pathetischer Glam-Song (gesungen von Stephen Gately) geschrieben. Dementsprechend viel Spaß hat man auch als Zuhörer. Die drei darauffolgenden Episoden – Immortal Beloved, Phobos und No More Lies – sind eher Charakterstücke und bleiben nicht ganz so in Erinnerung. Dafür wird zum zweiteiligen Finale Human Resources nochmal alles aufgefahren. Hier pfuscht die CIA dem Doctor ins Handwerk und der Headhunter ist auch mit von der Partie. Die Handlung kann tatsächlich überraschen und der Cliffhanger zwischen den beiden Teilfolgen macht auch was her, aber wie so oft in dieser Hörspielreihe ist die Interaktion zwischen dem Doctor und Lucie das, was am meisten Spaß macht.

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