Doctor Who Jubiläumsproduktionen

Das Jubliäumsjahr hat uns etliche kleine und größere Ereignisse gebracht. Vier Produktionen waren dabei zentral: Natürlich die Jubiläumsfolge The Day of the Doctor (ich hatte die Freude, diese Folge im Kino sehen zu können), die zuvor ausgestrahlte Minisode The Night of the Doctor, sowie als Folgen die nicht im Whoniversum spielen, die ich aber der Einfachheit halber mit in diesem Eintrag auswerte, An Adventure in Space and Time und The Five(ish) Doctors Reboot. Außerdem regenerierte der Doctor im Jubiläumsjahr, nämlich in der Folge The Time of the Doctor.

The Night of the Doctor (Drehbuch: Steven Moffat, Regie: John Hayes)

The Night of the Doctor war die Überraschung des Jubiläums und mit dieser Folge war endgültig klar, dass da was ganz großes auf uns zukommt. Trotz seiner Kürze hat The Night of the Doctor daher einen eigenen Eintrag bekommen.

The Last Day (Drehbuch: Steven Moffat, Regie: Jamie Stone)

Ein neuer Rekrut in den Streitkräften Gallifreys erlebt den Fall von Arcadia.

Im Vergleich zu The Night of the Doctor fällt The Last Day gewaltig ab (nicht weil The Last Day so schlecht wäre, sondern weil The Night of the Doctor so gut ist). Moffat nutzt dennoch die Gelegenheit, um uns den ein oder anderen Schrecken einzujagen, und The Last Day stimmt einen auf die Atmosphäre auf Gallifrey am Ende des Time Wars ein.

An Adventure in Space and Time (Drehbuch: Mark Gatiss, Regie: Terry McDonough)

An Adventure in Space and Time erzählt gleich mehrere Geschichten auf einmal: Natürlich die Entstehung von Doctor Who, dann aber auch die Geschichte von Verity Lambert und Waris Hussein, die sich in der damals gewaltig verstaubten BBC durchsetzen mussten (zu einer Zeit, als man es als junge jüdische Frau und junger indischstämmiger Regisseur noch um einiges schwerer hatte als heute) und vor allem die Geschichte von William Hartnell, der damals etliche Jahre lang dem Typecasting zum Opfer gefallen ist und in Doctor Who nun eine völlig andere und rückblickend seine bedeutendste Rolle gespielt hat. Die Geschichte von Doctor Who dürfte hinreichend bekannt sein (bei doctorwhonews.net kann man sie in allen Einzelheiten nachlesen), deshalb sind es vor allem die Personen, die diesen Film so interessant und schön machen. Die Besetzung ist perfekt und besonders David Bradley kann man nicht genug loben für seine Darstellung von William Hartnell. Er trifft nicht nur Hartnells Manierismen genau, sondern auch den Tonfall kriegt er haargenau hin. Entsprechend Hartnells Gesundheit wird An Adventure in Space and Time zum Ende hin immer tragischer, aber es schließt mit ein paar wahnsinnig schönen Szenen – wenn man bei dem Ende nicht vor Rührung heult, muss man ein Eisblock sein. Eine schönere Liebeserklärung an Doctor Who als diesen Film gibt es schlichtweg nicht.

Auf der DVD sind noch ein paar Extras drauf. Neben ein paar rekonstruierten Szenen aus der Serie ist das Kurze Portrait William Hartnells, das direkt nach An Adventure in Space and Time gezeigt wurde, enthalten. Daneben gibt es natürlich ein Making-Of und außerdem zwei sehr hübsche geschnittene Szenen.

The Day of the Doctor (Der Tag des Doctors) (Drehbuch: Steven Moffat, Regie: Nick Hurran)

2013: Der 11. Doctor wird von Kate Stewart in den Tower zitiert, wo eine Nachricht auf ihn wartet. 1562: Der 10. Doctor will einen Plot der Zygons im elisabethanischen England verhindern. Aus Versehen heiratet er dabei Liz I. Gallifrey, am letzten Tag vom Time War: Der War Doctor ist zu dem Entschluss gekommen, dass das Universum nur gerettet werden kann, wenn Daleks und Time Lords gleichermaßen verschwinden. Das ist nur möglich mithilfe des Moments, einer Waffe, die so mächtig ist, dass sie ein Bewusstsein entwickelt hat.

The Day of the Doctor ist eine mehr als würdige Folge zum 50. Jubiläum geworden. Die drei Doctoren passen blendend zusammen und mit dieser Folge hat Moffat gleich sichergestellt, dass es genug Stoff für die nächsten Staffeln von Doctor Who gibt. Ich hatte das große Glück, die Folge im Kino sehen zu können, und vom ersten Moment an gab es bestimmt an die zehn Mal Szenenapplaus, was allein schon zeigt, wie grandios The Day of the Doctor ist. Die BBC hat (ohne Hilfe von wohlmeinenden Harry-Potter-Regisseuren) ein wahres cineastisches Großereignis auf die Beine gestellt. Natürlich braucht so eine Episode einen eigenen Eintrag, allein schon wegen der Länge desselben.

The Five(ish) Doctors Reboot (Drehbuch und Regie: Peter Davison)

Die klassischen Doctoren Peter Davison, Colin Baker und Sylvester McCoy wollen unbedingt in die Jubiläumsfolge. Bloß wie?

30 Minuten purer Spaß, anders kann man diese liebevolle Parodie auf damaliges und heutiges Doctor Who nicht beschreiben. Unzählige Leute, die mit Doctor Who zu tun haben/hatten (oder auch nicht) tauchen in diesem Special auf und alle kriegen ihr Fett weg. ALLE. Mehr kann man dazu nicht sagen, denn ich will der geneigten Leserschaft natürlich nicht die Freude über kleine und große Überraschungen nehmen.

Leider ist The Five(ish) Doctors Reboot nur für kurze Zeit im iPlayer verfügbar gewesen. Allenfalls wird es noch als eher illegaler Download zu finden sein.

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