Vincent and the Doctor

Ich bin in diese Folge verliebt. Vincent and the Doctor ist wunderschön gefilmt und glänzt mit einer fabelhaften zurückhaltenden Handlung und einer hervorragenden Besetzung – kurz: Es stimmt praktisch alles an dieser Episode, die gleichzeitig witzig und melancholisch ist und dem Zuschauer van Gogh und seine Kunst vorstellt.

Amy und der Doctor entdecken auf einem Gemälde von van Gogh ein Monster. Der Doctor beschließt, ihn zu besuchen und dabei das Monster unschädlich zu machen.

Vincent and the Doctor ist die erste Episode dieser Staffel, die mich richtig mitgerissen hat. Ein wenig geht Doctor Who mit dieser Folge zurück zu seinen Wurzeln, denn mit diesem Portrait van Goghs verfolgt man en passant das, was man hierzulande als öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag bezeichnen würde – selbst das Thema Depression wird so weit wie möglich angegangen. Es gibt zwar auch ein Monster, das ist aber gottlob überwiegend unsichtbar und vor allem selber eine tragische Gestalt, die für ihr Monstertum nichts kann. Man kann am Ende sogar mit ihm mitfühlen, was in dieser Staffel bisher teilweise nicht einmal bei sympathischen Charakteren möglich war.

Die Schauspieler und die Verantwortlichen hinter der Kamera kann man gar nicht genug loben: Tony Curran als van Gogh ist eine Idealbesetzung und könnte die Folge zur Not völlig alleine tragen, Bill Nighy (den ich in State of Play schätzen gelernt habe) ist geradezu anbetungswürdig, Matt Smiths Doctor macht Spaß wie immer und Amy kommt (nach dem Desaster in der letzten Doppelfolge) wieder sympathischer rüber. Optisch orientiert sich diese Episode an van Goghs Bildern, die ihrerseits ordentlich in Szene gesetzt werden. Nicht zuletzt sticht die Musik mal wieder besonders hervor und die kleinen Popkulturzitate, die ausgerechnet durch van Gogh vorgetragen werden, sorgen für etliche Schmunzler1. All das sorgt dafür, dass Vincent and the Doctor mühelos einen Platz unter meinen allerliebsten Lieblingsfolgen bekommen hat.

  1. Auch Continuity-Junkies können sich freuen, da Arcadia erwähnt wird. Wie wir in Doomsday erfahren haben, war Arcadia Schauplatz einer bedeutenden und/oder besonders schrecklichen Schlacht im Time War. Inzwischen scheint Arcadia (wieder?) ein ausgesprochen hübsches Fleckchen Universum zu sein. Es ist im Übrigen stark anzunehmen, dass damit nicht das griechische oder sonst ein anderes irdisches Arkadien/Arcadia gemeint ist. []
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