dradio-Recorder

Normalerweise gebe ich keine Produktempfehlungen, aber der dradio-Recorder ist wirklich ein ganz feines und einfach zu bedienendes Programm, das auch für Leute, die kein Deutschlandradio hören, interessant ist. Kennengelernt habe ich den dradio-Recorder übrigens durch diesen Kommentar.

Der dradio-Recorder baut auf dem phonostar-Player auf (den ich nicht kenne), dem Vernehmen nach besteht der Unterschied vor allem darin, dass der dradio-Recorder werbefrei ist und automatisch die Programmvorschau für die Deutschlandradio-Sender darstellt. Wenn man viel Radio hört, sind vor allem zwei Sachen wichtig: Zum einen die Favoriten (zu finden beim Punkt Sender) und zum anderen die Wunschlisten (bei Sendungen). Wenn man einen Sender gesucht und gefunden hat, kann man diesen den Favoriten zufügen – man kann sich also eine Liste der Lieblingssender zusammenstellen, was den Senderwechsel bei mehreren Lieblingssendern stark vereinfacht. Um von einem Sender die Programmvorschau angezeigt zu bekommen, muss man unter "Sendungen" den Sendernamen als Wunschliste anlegen. Das erleichtert zudem den Prozess des Aufnehmens einer einzelnen Sendung, was dann nämlich per Knopfdruck geschieht. Selbstverständlich kann man auch einen Sendungsnamen angeben und automatisch aufnehmen lassen, z.B. für die Aufnahme ganzer Hörspielstaffeln. Die manuelle Programmierung einer Aufnahme ist ebenfalls möglich und man kann zusätzlich auch Podcasts abonnieren. Die Bitrate für Aufnahmen kann man in den Einstellungen vorgeben.

Die Bitrate der empfangenen Sendungen lag bei mir bisher 128 kbit/s – ich weiß nicht, ob das eine Limitierung des dradio-Recorders ist, oder an den von mir gehörten Sendern liegt. Für Sprechprogramme und zum einfachen Hören ist diese Qualität vollkommen ausreichend. Für gut produzierte Hörspiele könnte die Bitrate etwas höher sein, doch wenn man das mit dem vergleicht, was sich Audible so anzubieten traut, sind 128 kbit/s immer noch besser. Bei einer wackeligen Internetleitung kann es verständlicherweise zu Aussetzern kommen, in dem Fall sollte man also falls vorhanden lieber auf die Mediathek des Radiosenders der Wahl ausweichen, da man dort zur Not an der gleichen Stelle weiterhören kann.

Der dradio-Recorder befindet sich noch im beta-Stadium, ist aber schon jetzt ein sehr empfehlenswertes Programm mit einer angenehm schlanken Benutzeroberfläche. Ich hatte Internetradio vorher entweder über einen in die Internetseite eingebetteten Live-Stream gehört (was bedeutet, dass immer ein Browsertab zusätzlich offen ist) oder über andere Programme, die das Hören von Streams nur als Nebenfunktion anbieten. Demgegenüber ist so ein kleines gesondertes Programm ein ganz gewaltiger Fortschritt in Sachen Komfort.

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