Bad Wolf / The Parting of the Ways

Bad Wolf / The Parting of the Ways ist mein liebstes Staffelfinale von New Who. Wir können ein letztes Mal Christopher Eccleston als den Doctor bewundern, der eine fabelhafte Abschiedsvorstellung gibt, und RTD macht in diesem Finalzweiteiler noch alles richtig, woran er (mit Ausnahme von The End of Time) in den späteren Staffelfinalen in zunehmendem Maße scheitert. Beide Teilepisoden sind gleich stark (in den nachfolgenden Staffeln fällt der zweite Teil gegenüber dem ersten dagegen mehr oder weniger stark ab, erst The End of Time wird eine Abkehr von diesem Trend bringen) und RTD fährt zwar schon schwere Geschütze auf, schafft es aber noch nicht, dieses Finale im Pomp zu ertränken.

Der Doctor, Jack und Rose finden sich unfreiwillig auf dem Fernsehsatelliten wieder, den der Doctor und Rose schon hundert Jahre früher besucht haben (siehe The Long Game). Dort werden sie von Scharen von Daleks überrascht.

Normalerweise gibt es im Whoniversum ein Naturgesetz, welches besagt, dass die Güte einer Dalek-Folge invers zur Zahl der auftretenden Daleks ist. Dieser Zweiteiler ist die Ausnahme von der Regel, was überwiegend an Christopher Eccleston liegt, der es uns trotz unvorstellbarer Massen an Daleks begreiflich macht, dass der Doctor bis ins Mark erschüttert ist. Fast bin ich versucht zu sagen, dass es in der ersten Staffel mehr Dalekfolgen hätte geben sollen, denn Eccleston ist gegenüber Daleks noch toller als in den übrigen Episoden1.

In dieser Folge gibt es einige Szenen, die ich besonders hervorheben möchte. Angesichts von Rose' vermeintlichem Tod ist der Doctor kurze Zeit völlig apathisch – ganz groß gespielt von Eccleston, ich krieg auch beim soundsovielten Sehen immer noch eine Gänsehaut. Anschließend daran können wir einen seltenen Fall von Gewaltanwendung durch den Doctor sehen. Kurz darauf erfolgt die erste Konfrontation mit den Daleks. Eccleston spielt den Doctor hierbei mit der Wucht einer Naturgewalt, selbst wenn sich der Doctor immerhin besser unter Kontrolle hat als in Dalek, als er das erste Mal nach dem Time War wieder auf einen Dalek traf2. Meine Lieblingsszene im zweiten Teil ist ganz klar die Hologramm-Szene, da geht mir jedes Mal das Herze auf. Am Schluss steht natürlich die Regenerationsszene, die (neben der Everybody Lives!-Szene in The Empty Child / The Doctor Dances) eine der wenigen Szenen ist, in der der 9. Doctor mit sich und der Welt zufrieden zu sein scheint3.

Die eigentliche Regeneration ist (abgesehen davon, dass sie erstmalig im Stehen passiert) erfreulich unspektakulär. Vom frisch regenerierten 10. Doctor bekommen wir in dieser Folge nur ein paar Sekunden zu sehen, seine richtige Nach-Regenerations-Szene sehen wir erst im Children-in-Need-Special4. Auch sonst wird in diesem Finale der Boden für die nächste Staffel bereitet. Der Bad-Wolf-Handlungsbogen wird nahtlos vom nächsten Story-Arc abgelöst: Torchwood.

  1. David Tennant hatte mit seinen Dalek-Folgen dagegen irgendwie kein Glück. Was bin ich froh, dass die Blechpötte nicht auch noch zu seinem Abschied ausgegraben wurden. []
  2. Und er pfeift Jack beim Flirten zurück. Aber gut, in dieser Situation sollte Jack sich vielleicht wirklich mal auf andere Sachen konzentrieren. []
  3. Dank der Szene davor kann ich keine Kopfschmerzen mehr haben, ohne an Doctor Who bzw. diese Folge zu denken. Man hat's schwer als Fan. []
  4. Ich weiß, ich bin nicht die erste, die diese Bemerkung macht, aber: Man beachte das Gel in den frisch gewachsenen Haaren. Die Physiologie eines Time Lords hält eben immer neue Rätsel bereit. []
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