Hörspiele mit dem 5. Doctor, Peri und Erimem

Der 5. Doctor ist auf den ersten Blick eine der sanftmütigeren Inkarnationen des Doctors. Er verabscheut Gewalt noch mehr als seine anderen Inkarnationen, allerdings wird gerade ihm besonders übel mitgespielt. In den Hörspielen, die relativ kurz vor seiner nächsten Regeneration spielen, zeigt er einen gewissen Hang zum Sarkasmus, mindestens aber zur gelegentlichen Entnervtheit.

Peri ist eine amerikanische Botanik-Studentin aus den 80er Jahren. Sie ist lebenslustig und nicht auf den Mund gefallen. Ihre Einführung als Companion hat Peri in der vorletzten Fernsehfolge des 5. Doctors. Nach seiner Regeneration reist sie mit dem 6. Doctor weiter. Erimem, eine für die Hörspiele erfundene Begleiterin des Doctors, ist eine verhinderte Pharaonin aus der 18. Dynastie im Alten Ägypten. In ihrer Rolle als zukünftige Herrscherin fühlte sich Erimem eingeengt, weshalb sie den Doctor bat, mitkommen zu dürfen, um andere Welten kennenzulernen. Naturgemäß sind ihr viele Dinge der modernen Welt anfangs fremd, was allerdings nie lange anhält. Manchmal schlägt ihre königliche Erziehung durch, dennoch ist Erimem grundsätzlich anderen Lebenswelten gegenüber aufgeschlossen. Sie und Peri werden sehr gute Freundinnen, obwohl ihre kulturellen Prägungen unterschiedlicher nicht sein könnten. Vorgestellt wird Erimem in The Eye of the Scorpion, ihren letzten Auftritt hat sie in The Bride of Peladon.

Allgemein empfehlenswerte Hörspiele aus dieser Reihe sind The Eye of the Scorpion und ganz besonders The Kingmaker, letzteres Hörspiel kann getrost zu den Big-Finish-Klassikern gezählt werden. Leider liegen die Hörspiele mit Peri und Erimem zum Großteil in der Schwächephase von Big Finish, was sich in einigen halbgaren Hörspielen äußert. Peri und Erimem sind zusammen zwar ein sehr tolles Companionduo, das wird aber eben nicht in allen Hörspielen ausgenutzt und einzelne Folgen wären ohne die beiden gar gänzlich unhörbar.

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New Worlds: The Coming of the Queen (Buch; Iain McLaughlin und Claire Bartlett)

Ägypten wird von Feinden von außerhalb und innerhalb des Reiches bedroht. Die Familie des Pharaos befindet sich dabei selbst in höchster Gefahr. Auch Erimem, die Tochter des Pharaos, wird von den Ereignissen nicht verschont.

The Coming of the Queen stellt die Vorgeschichte von Erimem und von The Eye of the Scorpion dar. Man weiß daher natürlich von vornherein, wie das Buch ausgeht, aber es ist trotzdem sehr spannend zu lesen. Die Autoren erwecken die ägyptische Umgebung zum Leben, was allerdings dazu führt, das dieses Buch nicht für das jüngere Doctor-Who-Publikum geeignet ist. In The Coming of the Queen wird fleißig gemordet, was – zumindest im Vergleich mit dem, was man sonst aus dem Whoniversum kennt – recht explizit dargestellt wird. Als Prequel zu den Erimem-Hörspielen, aber auch einfach so, ist The Coming of the Queen auf jeden Fall sehr zu empfehlen.

The Eye of the Scorpion (Iain McLaughlin)

Der Doctor und Peri werden Zeugen einer Intrige um die Pharaonin in spe Erimemushinteperem.

The Eye of the Scorpion erfüllt eigentlich die Hauptvoraussetzung, um mir nicht zu gefallen, im Kern ist es nämlich eine Besessenheitsstory. Das macht aber gar nichts, da dieses Hörspiel vor dem inneren Auge eine sehr lebendige Welt entstehen lässt und sehr viel Dialogwitz aufweist. Dem altägyptischen Ambiente angemessen, ist The Eye of the Scorpion streckenweise grausamer als die Fernsehserie, woran man mal wieder merkt, dass die Hörspiele eher für die älteren Fans gemacht sind.

The Church and the Crown (Cavan Scott, Mark Wright)

Die TARDIS-Besatzung landet im Frankreich des 17. Jahrhunderts, als der Absolutismus immer mehr an Stärke gewinnt und Frankreich zur bestimmenden Macht in Europa aufsteigt. Dort werden der Doctor, Peri und Erimem in die politischen Konflikte zwischen König Ludwig XIII, Kardinal Richelieu und dem Duke of Buckingham hineingezogen.

Ich hatte ja keine Ahnung, dass man Schwertkämpfe in Hörspielen so gut darstellen kann. Reine Historicals können mich normalerweise kaum begeistern (Ausnahme von der Regel ist The Marian Conspiracy), The Church and the Crown schlägt sich da aber ganz gut. Allerdings sind die Nebenfiguren1 stimmlich manchmal etwas schlecht zu unterscheiden, was beim Hören hinderlich ist. Erimem, die sich in höfischem Ambiente trotz der kulturellen Unterschiede gut auskennt, läuft in diesem Hörspiel zu Höchstform auf und wird dementsprechend am Ende auf Dauer in die TARDIS eingeladen. Ein interessanter Aspekt ist vielleicht noch, dass man in The Church and the Crown Nicola Bryant auch mal mit ihrem eigenen (englischen) Akzent hören kann.

DWM: No Place Like Home (Iain McLaughlin)2

Der Doctor und Erimem entdecken bei einem Rundgang durch die TARDIS einen größenwahnsinnigen blinden Passagier.

No Place Like Home ist zwar sehr kurz, aber sehr witzig. Dieser Halbstünder stellt Erimem und den "älteren" 5. Doctor der Hörspiele vor – das war damals, als noch gar nicht an die neue Serie zu denken war, eigentlich für die Leser des Doctor Who Magazines, die keine Hörspiele hören, gedacht, ist heutzutage aber auch für New-Who-Fans interessant. Zusätzlich dazu bekommen wir etliche Räume der TARDIS zu hören, was in der neuen Serie bisher leider praktisch gar nicht passiert ist.

Nekromanteia (Austen Atkinson)

Die TARDIS-Besatzung bekommt es mit Hexen, die der Totenbeschwörung anhängen, zu tun.

Nekromanteia ist ein Fall von gewollt und nicht gekonnt: Es soll ein düsteres Hörspiel sein, ist aber nur verworren – dabei fängt es doch noch ganz manierlich an (auch wenn der Anfang nur begrenzt im Zusammenhang mit dem restlichen Hörspiel steht). Muss ich nicht nochmal hören.

The Axis of Insanity (Simon Furman)

Die TARDIS landet an einem Ort, an dem alle Zeitlinien gesammelt und im Zaum gehalten werden, die sozusagen schief gegangen sind und nun eine Brutstätte des Wahnsinns sind. Ein Wesen aus einer dieser Zeitlinien hat dort jedoch die Kontrolle übernommen und will die Realität als solche zerstören.

Äh ja, was hier genau passiert, ist mir nicht vollständig klar. Nekromanteia war schon verworren, aber The Axis of Insanity ist noch anstrengender, da das (im Übrigen unangenehm überdreht dargestellte) Wesen hier gar keine anständige Motivation verpasst bekommt, außer eben, dass es verrückt ist. Verrückte, die auf bekloppte Ideen kommen, gabs in Doctor Who aber schon zu oft, als dass ein Hörspiel damit einen Blumentopf gewinnen könnte.

The Roof of the World (Adrian Rigelsford)

Im Himalaya lauert eine uralte, äußerst böswillige Lebensform. Just, als der Doctor zu einem Kricketspiel anreist, gewinnt diese Lebensform an Kraft.

The Roof of the World fühlt sich wesentlich länger an als zwei Stunden und bleibt danach irgendwie gar nicht im Gedächtnis (ich musste für die Inhaltsangabe im Reference Guide nachkucken). Wie schon bei der vorherigen Folge weiß man schon am Anfang, womit die Handlung aufgelöst wird, nämlich mit genau der Sache, die zu Beginn der Folge neu eingeführt wird – das muss subtiler gehen. Es bleibt festzuhalten, dass Black Orchid die um Längen bessere Cricket-Folge ist.

Three's a Crowd (Colin Brake)

Die TARDIS landet in einer Siedlungskolonie, deren Bewohner von einer Alienrasse als Futterquelle genutzt werden.

Three's a Crowd ist zwar nicht herausragend, andererseits kann ich mich immerhin noch an die Einzelheiten der Handlung erinnern. Dieses Hörspiel besteht zum überwiegenden Teil aus Szenen, in denen die Figuren in Korridoren rumrennen (die sich selbstredend alle gleich anhören), oder sich maximal in Räumen aufhalten, die direkt neben diesen Korridoren liegen. Die Figuren sind alle ein bisschen blass gezeichnet, aber andererseits stand ich diesmal wenigstens nicht kurz davor, das Hörspiel abzubrechen, auch wenn es sich ziemlich hinzog.

The Council of Nicaea (Caroline Symcox)

Der Doctor hat die geniale Idee, dem ersten Konzil von Nizäa zu beizuwohnen – ohne zu bedenken, dass die Chancen gut stehen, dass er und seine Companions in die überhitzte Debatte reingezogen werden.

The Council of Nicaea ist das zweite Historical dieser TARDIS-Besatzung. Man könnte natürlich fragen, wieso der Doctor unbedingt zu so einem politischen Hot-Spot reisen musste, andererseits ist der 5. Doctor immer derjenige, der mit den besten Vorsätzen loslegt. In dieser Folge kann Erimem wieder glänzen, denn politische Auseinandersetzungen, die mit unsauberen Mitteln geführt werden, sind etwas, das sie von zu Hause nur zu gut kennt. Der Ausgang des Hörspiels ist durch das historische Setting zwar bekannt3, The Council of Nicaea ist dennoch spannend und baut viel Atmosphäre auf und ist damit nach einer längeren Durststrecke das erste richtig interessante Hörspiel.

The Kingmaker (Nev Fountain)

Der Doctor muss aufgrund vertraglicher Pflichten das Rätsel um die Prinzen im Tower lösen. Dabei wird er von Peri und Erimem getrennt, die ebenfalls in die Affäre verwickelt werden.

The Kingmaker ist eindeutig eines meiner liebsten Big-Finish-Hörspiele. Es ist nämlich nicht nur erstaunlich tiefgründig und dabei trotzdem schreiend komisch, sondern es ist auch eine einzige Anspielung auf den 9. Doctor. Da The Kingmaker völlig zu Unrecht viel zu selten als Klassiker bezeichnet wird, musste ich natürlich einen eigenen Eintrag dafür verfassen.

DWM: The Veiled Leopard (Iain McLaughlin)

Der 5. und der 7. Doctor schicken ihre Companions – Peri und Erimem bzw. Ace und Hex – los, um zu verhindern, dass ein besonderer Diamant in falsche Hände fällt.

The Veiled Leopard besteht aus zwei 30-minütigen Teilen, die jeweils ausschließlich die Sicht eines der beiden Companion-Teams zeigen. Das macht dieses kleine Hörspiel besonders interessant, weil man sich das Gesamtgeschehen des Abends in Monaco selber zusammenbauen muss – beide Companion-Teams verfehlen sich mehrfach nur knapp. Ein Zusammentreffen aller Companions und das Gespräch der beiden Doctoren finden nur off screen microphone statt. So stehen die einzelnen Companion-Paare und deren Dynamik im Mittelpunkt, ohne dass ihnen ihr jeweiliger Doctor die Schau stehlen könnte.

The Gathering (Joseph Lidster)

Während Peri und Erimem in Monte Carlo mit dem Veiled Leopard beschäftigt sind, trifft der Doctor Tegan wieder und die Überlebende einer Cybermanattacke.

The Gathering ist leider ein Fall von gewollt und nicht gekonnt. Es ist der 2. Teil einer dreitiligen Cyberman-Minireihe. Der erste Teil ist The Reaping mit dem 6. Doctor und Peri; der letzte Teil ist das schon ältere Hörspiel The Harvest mit dem 7. Doctor, Ace und dem frisch eingeführten Hex. Leider ist die (für sich genommen verzichtbare) Vorgeschichte zum Verständnis dieses Hörspiels nötig4. In The Gathering wird viel mit Rückblenden gearbeitet, was zwar eine verwobene Erzählstruktur vortäuschen soll, aber schlichtweg scheitert. Richtig schlimm ist die aufdringliche Musik, die sich durch das ganze Hörspiel zieht. Tegans Rückkehr ist der einzige Lichtblick, ansonsten ist The Gathering ein misslungener Abklatsch von Spare Parts.

DWM: Cuddlesome (Nigel Fairs)

Der Doctor muss verhindern, dass die Cuddlesomes, Spielzeuge aus den 80ern, Amok laufen.

Cuddlesome ist durch die zweckentfremdeten Spielzeuge – deren Werbesong übrigens extrem eingängig ist – gleichzeitig leicht gruselig und ziemlich witzig. Wie in den Specials der Fernsehserie gibt es auch hier eine Kurzzeitcompanioneuse. Angela ist ziemlich patent, weshalb es sehr schade ist, dass der Doctor schon zwei fest etablierte Companions hat.

Son of the Dragon (Steve Lyons)

Die TARDIS landet mitten in einer Schlacht zwischen Walachen und Osmanen. In den Wirren des Konflikts werden die drei Reisenden voneinander getrennt.

Anfangs war es noch löblich, dass Erimems Herkunft relativ häufig thematisiert wurde. Inzwischen ist das aber ein alter Hut, da das überwiegend auf die Weise geschieht, dass Erimem in einer für sie vermeintlich geeigneteren Umgebung landet und sie sich fragt, ob sie wirklich in die TARDIS passt. Nun landet sie sogar in einem Fürstenhaus und muss relativ mühevoll überzeugt werden, doch weiterzureisen. Im Gegensatz zu vielen anderen Historicals bleibt Son of the Dragon auf der historischen Seite relativ vage, obwohl gerade hier die Chance bestanden hätte, Vlad III losgelöst von den Legenden zu betrachten. Zwar ist dieses Hörspiel nicht unspannend und die Handlung bleibt auch einigermaßen im Gedächtnis, so richtig überzeugen kann es aber nicht.

The Mind's Eye (Colin Brake)

Der Doctor, Peri und Erimem leben scheinbar in separaten Welten – doch ihre Geschichten sind weit weniger voneinander unabhängig als man denkt.

Die Rahmenhandlung ist nichts besonderes – ein bisschen Hin und Her, wer denn nun wirklich die Bösen sind, ansonsten dient sie aber nur dazu, die Teilgeschichten der TARDIS-Reisenden zu verbinden. Die Geschichten, die Peri und Erimem erleben, sind ganz anders als übliches Doctor Who, aber leider im Rückblick auch ein bisschen belanglos. Der Reiz besteht beim ersten Hören daraus, herauszufinden, wie das alles zusammenhängt und was der Grund ist für einige vermeintliche Diskrepanzen in den Geschichten. Wenn man die Auflösung einmal kennt, dürfte dieses Hörspiel jedoch viel an Reiz verlieren.

The Mind's Eye ist ein Dreiteiler. In der gleichen Veröffentlichung ist der Einteiler Mission of the Viyrans enthalten, der nach The Bride of Peladon spielt.

The Bride of Peladon (Barnaby Edwards)

Der Doctor folgt einem Notruf und landet auf einem Schiff, dass ihn und seine Companions nach Peladon bringt. Dort werden sie in politische Intrigen verwickelt.

Der 3. Doctor war schon in The Curse of Peladon und The Monster of Peladon auf Peladon zu Besuch. Nun folgt die Rückkehr – man kann der Episode aber problemlos folgen, wenn man die beiden Fernsehfolgen nicht gesehen hat. Es ist nicht das erste Mal, dass Erimem mit dem Gedanken spielt, die TARDIS zu verlassen. Wie im Hörspiel selbst angemerkt, gab es eine ähnliche Situation bereits in Son of the Dragon, allerdings mit dem Unterschied, dass Erimem diesmal Ernst macht. Durch ihre vorherige Wankelmütigkeit (und die Durchschnittlichkeit der Folge, auch wenn es guter Durchschnitt ist) ist ihr Abschied nicht mehr so wirkungsvoll wie man sich erhoffen könnte.

  1. Marcus Hutton, der Darsteller von Buckingham, spielt in The Kingmaker ebenfalls einen Duke of Buckingham. Beide haben abgesehen von dem Titel aber nichts miteinander zu tun. []
  2. No Place Like Home, The Veiled Leopard und Cuddlesome sind als Beilagen zum Doctor Who Magazine veröffentlicht worden, wodurch sie nicht die Produktionscodes der monatlichen Hörspiele haben, die gleichzeitig die Reihenfolge der Hörspiele anzeigen. Ich habe mich bei der Einordnung der DWM-Hörspiele an die Vorschläge aus dem Reference Guide gehalten. []
  3. Die theologischen Feinheiten sind zu kompliziert, um hier in aller Kürze genauer dargelegt zu werden (sie werden aber im Hörspiel gut verständlich angerissen), daher ein kurzer Abriss des geschichtlichen Umfelds: Das Konzil fand 325 statt. Zu dieser Zeit hatte das Christentum im Römischen Reich und bei Teilen der benachbarten Völker Fuß gefasst. In Armenien wurde das Christentum bereits 301 Staatsreligion. Es war klar, dass die alte römische Staatsreligion, trotz vereinzelter späterer Wiederbelebungsversuche, unwiderruflich auf dem Rückzug war (es gibt allerdings Quellen, nach denen der alte Kult in ein paar wenigen isolierten Gegenden bis zur Ausbreitung des Islams praktiziert wurde), die Struktur der Kirche war jedoch noch die gleiche wie zu Zeiten als verfolgter Sekte. Gleichwohl Konstantin dem Römischen Reich noch mal zu einer späten Blüte verhalf, kamen die kulturellen Unterschiede zwischen dem westlichen, lateinischsprachigen und dem östlichen, griechischsprachigen Reichsteil immer stärker zum Ausdruck – auch in der Kirche, obwohl es bis zum Großen Schisma noch einige Jahrhunderte dauern sollte (es spalteten sich jedoch davor in mehreren Konzilen immer wieder weniger einflussreiche Ostkirchen, die altorientalischen Kirchen, ab). Für die Römer stand es außer Frage, dass es eine einheitliche Staatskirche geben musste, der sich verbreitende Arianismus wurde dementsprechend als Bedrohung wahrgenommen. Daher wurde das Erste Konzil von Nizäa einberufen, das erste Konzil in dieser Größenordnung. Dort wurden die Arianer zwar offiziell zu Herätikern erklärt, der Arianismus konnte sich dennoch in der Ost- wie der Westkirche weiterhin halten und gewann zwischenzeitlich sogar die Überhand (wer wann für welche Glaubensrichtung war, lässt sich, erst recht durch die manchmal nicht mehr nur unterschwellige Teilung in Ost und West, nicht verallgemeinern). Erst beim Ersten Konzil von Konstantinopel wurde der Arianismus endgültig ad acta gelegt – jedoch nur innerhalb der Kirche im Römischen Reich. Im 4. Jahrhundert wurden nämlich die Goten vom Arianer Wulfila missioniert. Ebenso waren die anderen Germanen, die noch zu Zeiten des alten Reiches missioniert wurden, überwiegend arianisch. Durch den wachsenden germanischen Einfluss konnte sich der Arianismus noch einige Jahrhunderte lang halten. Auf ehemals weströmischen Gebiet gab es schließlich mehrfach arianische Herrscher, die über ein trinitarisches Volk regierten. Der Arianismus ging erst dann unter, als die Franken christianisiert wurden, wobei sie das Christentum lateinischer Prägung annahmen. Auch die restlichen germanischen Völker wurden, da sie sich im fränkischen Interessengebiet befanden, peu à peu lateinisch-christlich missioniert (Ostrom/Byzanz missionierte überwiegend die slawischen Völker, die sich größtenteils im oströmischen Einflussbereich befanden). Die germanischen Völker dagegen, die zu früheren Zeiten bedeutend waren, verschwanden mit der Zerschlagung ihrer Reiche – und mit ihnen auch der Arianismus. []
  4. Der in The Reaping lang und breit ausgelatschte Gedächtnisverlust des Doctors wird in The Gathering auf ziemlich lausige Art und Weise begründet und ein wirklicher Grund, wieso in The Reaping tatsächlich die Zahlen 8687 vorkommen, wird hier wie dort nicht gegeben. []
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