The Time of the Doctor

Die Ära des 11. Doctors geht zu Ende mit einer eher losen Trilogie, bestehend aus The Name of the Doctor, The Day of the Doctor und eben The Time of the Doctor.1 Obwohl eine Regenerationsepisode, steht The Time of the Doctor im Schatten von The Day of the Doctor – einmal deshalb, weil Day ein Großereignis war, das so schnell nicht wieder passieren wird, und zum anderen, weil Time zwar viele gute Szenen enthält und die Regeneration eine der schönsten bisher ist, aber die Folge zu gestückelt ist, um richtig zünden zu können.

Der Doctor landet zusammen mit Clara (die vor einem Weihnachtsessen mit der Familie flüchtet) im Orbit von Trenzalore. Dieser Planet wird von päpstlichen Zentralrechner (unter Vorstand von Tasha Lem) gesperrt, weil von dort ein Signal ausgesandt wird, durch das der Time War erneut aufflammen könnte. Der Doctor, der als einziger auf dieses Signal reagieren könnte, schleicht sich auf Trenzalore ein und verteidigt die nächsten Jahrhunderte Trenzalore gegen die Aliens, die sich an der Belagerung des Planeten beteiligen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Episode nicht gut dazu geeignet ist, als reine Weihnachtsepisode gekuckt zu werden – der für Doctor-Who-Verhältnisse niedrige AI von 83 spricht jedenfalls dafür. Besonders weihnachtlich ist die Episode nicht (was The End of Time allerdings auch nicht war), vor allem ist sie aber deutlich zu kurz. Dieses Problem hatten viele Folgen der letzten Zeit, aber im Regelfall hieß das, dass gute Folgen noch viel schöner geworden wären, wenn sie ein bisschen länger gewesen wären. The Time of the Doctor ist dagegen so zusammengestückelt, dass viele Szenen wunderbar sind, aber zusammen rutscht die Folge doch nur ins Mittelmaß ab. Dieses Special enthält enorme Mengen von Anspielungen auf klassisches Doctor Who, die Big-Finish-Hörspiele (insbesondere Orbis) und die RTD-Ära, was zwar einerseits schön ist, aber andererseits nur noch mehr zur Fragmentierung von The Time of the Doctor beiträgt. Auch sämtliche offenen Fragen aus den Staffeln des 11. Doctors werden aufgeklärt (und das auch konsistent), aber das geht so ratz-fatz, dass man kaum hinterherkommt.

Die Auflösung ist sehr schwierig zu erklären, da die Ereignisse, die in The Name of the Doctor auf Trenzalore stattfanden, nicht mehr stattfinden können durch die Auflösung von The Time of the Doctor. Andererseits kann die ganze Handlung von The Time of the Doctor nicht stattfinden ohne The Name of the Doctor. Ich erkläre mir das mit einer stabilen Zeitschleife wie in Flip-Flop (es würde mich nicht wundern, wenn das eine absichtliche whole plot reference auf dieses Hörspiel ist, da Moffat augenschenlich großer Fan der Big-Finish-Hörspiele ist).

Die Regeneration vom 11. zum 12. Doctor ist eine der schönsten Regenerationen vom Doctor – Matt Smith ist in Höchstform –, wenn nicht gar die schönste Regeneration überhaupt. Die Umgehung des Regenerationenlimits wird recht unkompliziert erklärt (alles andere wäre unnötiges Drama gewesen). Die Szenen, die zur Regeneration hinleiten sind wunderschön, da der Doctor diesmal seinen Frieden mit sich gemacht hat (er hatte sich vorgenommen, an Altersschwäche zu sterben, auch um den Daleks extra eins reinzuwürgen). Die eigentliche Regeneration geht sehr schnell und schon steht der 12. Doctor vor uns. Wo die Reise jetzt hingeht, kann man nur spekulieren. In ca. neun Monaten werden wir mehr wissen.

Das Special wird in einer eigenen kleinen DVD-Box veröffentlicht, auf der ein Making-Of und die vorherigen Weihnachtsspecials mit dem 11. Doctor enthalten sind. Außerdem ist diese Folge auf der 50ths Anniversary Collector's Edition zu finden.

  1. Night of the Doctor zählt nur dem Namen nach zu dieser Trilogie, nicht aber inhaltlich. []
The Day of the Doctor
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