Children of Earth
Im Original hatte Children of Earth unter anderem deshalb einen so einschlagenden Erfolg, weil alle fünf Folgen innerhalb von fünf Tagen ausgestrahlt wurden. Das ist nicht nur deshalb sinnvoll, weil somit kaum jemand dem Phänomen Torchwood entgehen konnte, sondern auch weil jede Folge einen Wochentag darstellt. Hierzulande erstreckt sich die Ausstrahlung über 5 Wochen, was zwar den Nachteil hat, dass man ein Woche auf die nächste Folge warten muss, andererseits befindet man sich nicht 5 Tage hintereinander im Ausnahmezustand (man glaubt ja gar nicht, wie lang 23 Stunden sein können). Zwischen der zweiten und der dritten Staffel fanden noch vier Hörspiele statt, die zwar nicht zum Verständnis nötig sind, aber manche Entwicklungen etwas schöner und detaillierter erklären. Children of Earth habe ich in der englischen Erstausstrahlung gesehen, die auf BBC One gesendet wurde. Dieser Auswertung liegt die deutsche Variante zu Grunde. Mit dieser Staffel habe ich meine Skepsis Torchwood gegenüber überwunden und sehe diese Serie ab der dritten Staffel um ihrer selbst willen und nicht mehr, weil Torchwood eben zum Whoniversum gehört.
In der provisorischen Auswertung von Children of Earth habe ich mich schon ausführlich darüber ausgelassen, was für ein tolles Stück Fernsehen diese Staffel ist – die allgemeine Lobhudelei möge man also dort nachlesen. Wie auch schon in den bis dato besten Folgen von Torchwood (die nicht für fünf Pfennig an Children of Earth ranreichen können) steht Team Torchwood auch hier wieder hilflos der Bedrohung gegenüber. Es gibt zwar ein Monster of the Week, das es in sich hat, aber die eigentlichen Monster sind später nicht mehr die Aliens. Damit wird man zum ersten Mal in der Geschichte dieser Serie dem Anspruch gerecht, Doctor Who für Erwachsene zu sein – die hier angesprochenen Themen könnten so schlichtweg niemals in Doctor Who dargestellt werden. Überdies werden in den letzten beiden Folgen reihenweise Doctor-Who-Handlungsschemata demontiert. Obwohl (mit Ausnahme der zweiten Folge) überwiegend auf Filmblut verzichtet wird, ist Children of Earth also für Kinder und jüngere Jugendliche absolut ungeeignet.
Ein besonderes Lob möchte ich für die Synchro aussprechen. Da bin ich als jemand, der am liebsten die Originalversionen sieht, normalerweise kaum zufriedenzustellen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Staffeln, wo man ein paar Mal etwas schlampig war, hat man sich in der deutschen Variante von Children of Earth sehr genau an die Vorlage gehalten und die unvermeidbaren freieren Übertragungen sehr passend gewählt. Selbst die Sache mit der Sprache, die die Kinder unter Einfluss des Aliens sprechen, hat man recht gekonnt umschifft, obwohl gerade an dieser Stelle eine Übersetzung sehr tückisch ist. Man hat es sogar geschafft, die Sprechweise von Frobisher und Clem sehr gut im Deutschen darzustellen. Gerade bei diesen beiden Personen ist das ganz wichtig, da sie einerseits ziemlich bedeutend für die Handlung sind und zum anderen von Peter Capaldi bzw. Paul Copley unwahrscheinlich toll dargestellt werden – da wäre es einfach schade, wenn etwas von der Faszination, die von diesen beiden Figuren ausgeht, verloren ginge. Daneben kann RTLII mit Recht stolz darauf sein, dass man die ungekürzte BBC-Fassung ausstrahlt. Man hat sich also allerorten richtig Mühe gegeben. Eine andere Behandlung hat dieses Meisterwerk aber auch nicht verdient.
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- Day One (Tag eins) (Drehbuch: RTD; Regie: Euros Lyn)
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Zur besten Frühstückszeit bleiben in Großbritannien – und wie sich später zeigt, weltweit – die Kinder stehen und formulieren eine rätselhafte Nachricht. Torchwood versucht herauszufinden, was es damit auf sich hat, wird aber von der Regierung behindert, die die Hintergründe dieses Vorfalls vertuschen möchte.
Die erste Folge der 3. Torchwood-Staffel beginnt noch ziemlich witzig und harmlos – mancher Lacher blieb mir allerdings schon im Halse stecken angesichts dessen, was da noch kommt. Als erste Neuerung fällt auf, dass die Musik weitaus orchestraler ist als in den vorherigen beiden Staffeln. Auch sieht Cardiff nicht mehr so geleckt aus wie früher. Außerdem wird als absolutes Novum im Whoniversum London tatsächlich vorwiegend von London dargestellt und nicht von Cardiff gedoubelt1. Day One baut vor allem die Grundlagen für die kommenden Folgen auf – die Welt von Torchwood ist noch in Ordnung, zumindest soweit das mit dem reduzierten Team möglich ist. Schön ist in diesem Zusammenhang die kleine Referenz an Tosh und Owen. Da Children of Earth zahlreiche Handlungsfäden besitzt, müssen etliche Nebenfiguren eingeführt werden. Bei den Leuten, die in oder mit der Regierung zu tun haben, ist John Frobisher eine handlungstragende Figur. Weiterhin werden zwei potentielle neue Rekruten für Torchwood vorgestellt. Auch Clement wird vorgestellt, er ist die Schlüsselfigur zur Lösung des Rätsels um die 456. Daneben lernen wir die Familien von Jack und Ianto kennen. Besonders die Vorstellung von Jacks Tochter empfand ich als sehr gut gelöst, denn sie wurde angenehm leise und völlig ohne Drama eingeführt – zugegebenermaßen ist es ja gar nicht unwahrscheinlich, dass Jack Kinder hat. Der Handlungsfaden um Jacks Bruder dürfte dagegen mit dieser Folge auf recht brachiale Art beendet worden sein, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass Gray in einem Stück aus dieser Explosion herauskommt und dabei auch noch genau so auftaut, dass er keine schweren Schäden davonträgt2. Die bereits bekannten Hauptfiguren und ihre Beziehungen zueinander charakterisiert man nun als gereifter, was sich bereits in den Hörspielen andeutete. Nachdem diese Folge so locker-flockig angefangen hat, zeigt sich am Ende, dass Torchwood weitaus tiefer in der Scheiße steckt als zuerst gedacht – Jack und Co. haben eine handfeste Regierungsverschwörung am Hals und es kündigt sich bereits an, dass auch diesmal keine Figur vor dem Tod sicher ist.
- Day Two (Tag zwei) (Drehbuch: John Fay; Regie: Euros Lyn)
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Die Torchwood-Mitarbeiter befinden sich getrennt voneinander auf der Flucht, während die Regierung die Ankunft der Aliens vorbereitet.
Die zweite Folge von Children of Earth ist die blutigste Folge – wie Jack wieder "zusammenwächst" ist wirklich unschön. In den folgenden Episoden wird es zwar deutlich unblutiger, aber dafür wesentlich beklemmender und unangenehmer. Daneben ist diese Folge immer noch witzig, wofür besonders Rhys und Andy (der in Asylum in die Arbeit von Torchwood eingeweiht wurde) sorgen. Letzterer weiß noch gar nicht genau, wo er da drin hängt, steht aber zu Gwen. Für Jack dürfte die Situation momentan so ähnlich wie in The Sound of Drums sein: Der PM ist ein Arsch3, Jack wurde unberechtigt zum Staatsfeind erklärt und seine Unsterblichkeit wird ausgenutzt, um ihm Leid zuzufügen – außerdem ist das lebendig Einbetonieren eine Parallele zum lebendig Begraben durch Gray. Schon in der zweiten Folge wird Jack also ganz übel mitgespielt. Der Rest des Teams müht sich derweil, Jack zu retten, wobei sich Gwen und Ianto auch erfreulich kompetent anstellen – die ständige Inkompetenz in allen Bereichen aus der 1. TW-Staffel ist endgültig vergessen4. Bei den Nebenfiguren wird Lois betont als mögliches neues Teammitglied dargestellt. Iantos Verwandtschaft spürt ebenfalls die Auswirkungen der Regierungsverschwörung, wird aber von den Häschern gründlich unterschätzt. Auf der Seite der Regierung entwickelt sich Frobisher langsam in eine Richtung, dass man Mitleid mit ihm empfinden muss. Um die 456 und ihre Vorgeschichte wird noch viel Geheimniskrämerei betrieben; der Zuschauer wird nur mit kleinen Infohäppchen versorgt, die sich erst nach und nach zu einem größeren Bild zusammensetzen. Das hat den erfreulichen Effekt, dass einem auch beim zweiten Kucken neue Sachen auffallen, die man beim ersten Sehen übersehen oder gar nicht für voll genommen hat. Am Ende dieser Folge wird uns sogar noch gestattet, etwas aufzuatmen – so ziemlich das letzte Mal in der ganzen Staffel. Außerdem bekommen wir endlich mal Jack nackich von hinten zu sehen5 und wir können einen Steinbruch bewundern, der – anders als der legendäre BBC-Steinbruch – wirklich einen Steinbruch darstellen darf.
- Day Three (Tag drei) (Drehbuch: RTD, James Moran; Regie: Euros Lyn)
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Die Aliens sind auf der Erde angekommen und fordern 10% der Kinder. Das wiedervereinte Torchwood-Team kann den Geschehnissen nur tatenlos zusehen.
Selten war ich so froh, dass es im Privatfernsehen Werbepausen gibt, denn Children of Earth zieht langsam, aber sicher die Daumenschrauben an. Diese Folge bietet die letzte witzige Szene der gesamten Staffel und Frobishers großen Auftritt. Day Three ist in weiten Teilen noch höchst witzig, zum Ende hin bekommen wir aber bereits einen Vorgeschmack auf die beklemmende Stimmung, die die letzten beiden Folgen beherrschen wird. Torchwoods Verhalten bei der Einrichtung des Ersatz-Hubs ist eine letzte Bauchpinselei für die Fans: Jack schmollt, weil er in ungewohnt normalen Klamotten rumlaufen muss und Ianto hat angesichts der neuesten Alien-Invasion in London6 nichts besseres zu tun, als Kaffee zu kaufen. Erstaunlich ist dagegen der kleine Hinweis, dass die Mutter von Alice ein langes Leben hatte und eines natürlichen Todes gestorben ist. Bei der Art der Aliens tippe ich persönlich auf Verwandtschaft der Macra, denn die 456 leben in unsympathischen bis giftigen Gasen und die wenigen gezeigten Extremitäten könnten Krabbenscheren sein. In dieser Folge bekommen wir endlich auch eine glasklare Erwähnung des Doctors, nachdem in den vorherigen Staffeln immer nur nebulös rumgedeutelt wurde (der Höhepunkt der unverständlichen Anspielungen dürfte sicherlich Reset sein). Die Aussage des Doctors, die Jack in der
Bloody Beans
-Szene zitiert, stammt aus der Schlüsselszene von Utopia aus der 3. Doctor-Who-Staffel. Diese Szene hier ist durch die ungewohnte Offenheit von Jack die schönste Jack-Ianto-Szene der gesamten Serie überhaupt, außerdem ist sie extrem witzig7. Eine der wichtigsten Szenen der Staffel sind Frobishers Verhandlungen mit den 456 – selten war ein diplomatisches Protokoll so spannend wie in Day Three und Peter Capaldi ist in Children of Earth sowieso ganz großartig. Eigentlich ist Frobisher eine arme Wurst, aber er ist der einzige von der Regierungsseite, der Spuren von Rückgrat zeigt. In beiden Szenen, wie überhaupt in der gesamten Staffel, schafft es die Synchro zudem, die Stimmung des Originals einzufangen, sodass man auch bei Kenntnis der englischen Variante seine Freude hat an den Dialogen8. Zum Schluss bekommen wir einen Cliffhanger der besonders fiesen Sorte, indem wieder einmal in Jacks Vergangenheit gewühlt wird. Im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln hat die Vergangenheit hier allerdings starke Auswirkungen. - Day Four (Tag vier) (Drehbuch: John Fay; Regie: Euros Lyn)
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Die Vorgeschichte der 456 kommt ans Licht. Torchwood versucht derweil einzugreifen, weil die Regierung die Forderungen der 456 befolgen will.
In dieser Folge ist die Stimmung vollständig gekippt: Children of Earth ist ab jetzt nur noch beklemmend und gar nicht mehr witzig. Inzwischen zeigt sich, das die Menschen die wahren Monster dieser Staffel sind und nicht die Aliens. Die Szene im Alientank und die Kotzeritis des Aliens ist zwar sehr unschön, richtig unwohl fühlte ich mich aber angesichts der eiskalt diskutierenden Regierung9. Im Gegensatz dazu agiert Torchwood in hohem Maße menschlich. Bei Jacks Charakterisierung bewegt man sich abermals weg vom Doctor-Who-Jack. So sehr ich einen zum Flirten aufgelegten Jack sonst mag, bin ich äußerst zufrieden mit den dunkleren Seiten, die man hier zeigt, auch deshalb, weil er (anders als in der ersten TW-Staffel) trotzdem nicht unmenschlich erscheint. Die Nebenfiguren werden von Folge zu Folge schöner und facettenreicher dargestellt. Frobisher und Clem sind ohnehin die heimlichen Stars von Children of Earth, aber auch Alice und Agent Johnson gewinnen im direkten Aufeinandertreffen noch einmal hinzu. Doch nicht nur die großen Entwicklungen machen Children of Earth so schön, sondern auch Kleinigkeiten, sei es Iantos Mut und Stolz, den er endlich entwickelt hat, oder die unauffällig dargebrachte Erklärung für Clems Tics. Das Ende der Folge erwischt einen dann extrakalt, denn hier wird ein beliebtes Doctor-Who-Weltenrettungsszenario nur so in der Luft zerrissen: Nachdem Torchwood lange hilflos zusehen musste, greift schlagartig Aufbruchsstimmung um sich, was so weit geht, dass man letztmalig auf wehende Mäntel und sogar das Torchwood-Theme zurückgreift (das so prominent platziert ist, dass es sogar mir auffällt). Kurz vor dem Punkt, an dem bei Doctor Who üblicherweise alles gut wird, geht in Day Four alles grandios schief. Das Ende ist auch deshalb so schockierend, weil das Geschehen im Thames House mit den, pardon, Arschlöchern aus der Regierung kontrastiert wird – selten hatte ich so ein dringendes Verlangen, Charaktere im Fernsehen grausam zu ermorden.
- Day Five (Tag fünf) (Drehbuch: RTD; Regie: Euros Lyn)
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Die Regierung beginnt mit dem Einsammeln der geforderten Kinder, weshalb Torchwood kaum noch Handlungsoptionen bleiben.
Day Four erwischt einen beim zweiten Sehen nicht mehr ganz so kalt, Day Five ist dagegen sogar noch beklemmender, wenn man weiß, was da noch kommt. Die gesamte Folge über hatte ich eine Gänsehaut, die so schlimm war, dass ich mir in einem gut geheizten Raum einen Pulli übergezogen hab. Schauspielerisch und von der Regie her liegen zwischen Children of Earth und den ersten beiden Torchwood-Staffeln Welten. Ohne diese herausragenden Leistungen wären viele Szenen nicht so brutal. Ob die Jagd auf die Kinder oder Frobishers Selbstmord – man wird mit voller Wucht von diesen Szenen getroffen. Besonders letzere Szene ist sehr gelungen, denn sie sorgt, soweit unter diesen Umständen möglich, für ein würdiges Ende dieses Charakters, der wichtige Teile der Handlung getragen hat. Es braucht kein Blut, um diese Szene so ergreifend zu machen, stattdessen genügen vier Schüsse hinter verschlossener Tür und Bridgets unglaublich gefasst dargebrachter Nachruf auf Frobisher. Ich kann nicht behaupten, dass Frobisher mir ans Herz gewachsen ist, aber sein Verhalten als designierter Sündenbock ringt mir Respekt ab. Die schlimmste Szene der gesamten Staffel war für mich aber der Moment, als die Motivation der Aliens offenbart wurde – da hatte es mir fast den Magen umgedreht, weil es die ganzen Geschehnisse noch ein Stück sinnloser gemacht hat. Ebenfalls beeindruckend sind Gwens Videoaufnahmen. Nach Day Three bekommen wir hier zum zweiten Mal eine explizite Erwähnung des Doctors. Ihr Monolog hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Dialog zwischen Harriet Jones, damals Prime Minister, und dem Doctor in The Christmas Invasion: Gwen stellt wie Harriet fest, dass der Doctor manchmal einfach nicht da ist, wenn die Erde Hilfe braucht. Der Doctor hatte Harriet damals vorgeworfen, dass die Menschen bisweilen die wahren Monster sind, und Gwen vermutet jetzt, dass der Doctor womöglich aus genau diesem Grund der Erde diesmal fernbleibt. Ein einsamer Lichtblick war immerhin Andy, der ein klein wenig Leichtigkeit in die Folge brachte. Die anderen Hauptfiguren, die im Gegensatz zu Andy das Ausmaß der Katastrophe kennen, sind dagegen mehr oder weniger gebrochen. Jack ist sowieso innerlich regelrecht zerstört, weshalb er aus Verzweiflung bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen. Gwen versucht zwar nach Kräften, nicht aufzugeben, ist aber trotzdem zutiefst erschüttert. Bezüglich Alice und ihres Verhältnisses zu ihrem Vater macht man uns Zuschauern zuerst falsche Hoffnungen, die RTD am Ende natürlich genüsslich zerstört. Johnsons Seitenwechsel ist eigentlich positiv, andererseits wird erst dadurch das grausige Ende ermöglicht. Die Nebenfiguren vervollständigen das Bild des Grauens. Der PM kommt mit dem geringstmöglichen Schaden davon und es ist auch nicht mit einer Aufarbeitung der Ereignisse zu rechnen, da für die meisten Leute diese Woche zwar erschreckend war, sonst aber nicht viel passiert ist. Extrabitter ist, dass ausgerechnet die Frau, die festgelegt hat, welche Kinder ausgewählt werden, nun die Regierungsgeschäfte übernimmt. Allerdings passt diese Entwicklung genau ins Bild: Technisch gesehen hat Children of Earth nämlich ein Happy Ending, da alle Kinder – bis auf eins – gerettet wurden, es fühlt sich nur so verdammt mies an.
RTD hat es tatsächlich geschafft und seinen Abschied vom Whoniversum mit einem großen Knall eingeleitet. Vor Start der Staffel hat, glaube ich, niemand so etwas großes erwartet, und auch während der Ausstrahlung der ersten Folgen haben wohl nur die wenigsten mit diesem Ende gerechnet. Children of Earth ist im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln für ein ganz anderes, viel allgemeineres Publikum geschrieben und konnte diesjahr sogar die Mutterserie Doctor Who in den Schatten stellen. Erfreulicherweise hat RTD die Story gnadenlos durchgezogen und auf den Reset-Button verzichtet, was dazu führte, dass er die letzte Folge nicht – wie vielerorts befürchet – in den Sand gesetzt hat. Auch beim zweiten Sehen konnte man immer noch mitfiebern, da die Folgen viele schöne Kleinigkeiten beinhalten, die sich selbst nach dem zweiten Durchlauf noch nicht erschöpfen. Die letzte Szene von Children of Earth funktioniert nicht nur als schöner (und melancholischer) Abschluss der Staffel, sondern könnte zur Not auch der Abschluss der ganzen Serie sein. Auch wenn inzwischen eine weitere Torchwood-Staffel angekündigt ist, stellt sich die Frage, wie man dieses kleine Meisterwerk jemals toppen will.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Staffeln ist die deutsche Box von Children of Earth mit der britischen Box identisch, abgesehen von der (empfehlenswerten) zusätzlichen deutschen Tonspur natürlich.
- Und so viele schöne Roundabouts. Im Großbritannienurlaub bin ich nämlich zum Kreisverkehrfan geworden. Dort sind Kreisverkehre aber nicht so popelig wie hierzulande, sondern richtig schön mehrspurig. [⇑]
- Laut einem Interview mit RTD ist der Ptero auch hinüber. [⇑]
- Das UK des Whoniversums hat nach Harriet Jones aber auch irgendwie gar kein Glück mehr mit den Premierministern. Harold Saxon war, obwohl ein massenmordendes geisteskrankes Alien, wenigstens noch auf eine seltsame Art und Weise sympathisch, aber Brian Green ist einfach nur noch widerlich. Hätt der Doctor damals man besser nicht in der Geschichte rumgepfuscht. [⇑]
- Dafür sind die Scharfschützen, die die Regierung engagiert hat, selten doof. Immerhin, bei Gwens Ballerei fühlte ich mich sehr an Hot Fuzz erinnert, das ich erst kürzlich gekuckt habe. [⇑]
- Das hat man uns in Bad Wolf noch vorenthalten, obwohl die entsprechenden Szenen gefilmt wurden. In Children of Earth sind die äußeren Umstände allerdings nur suboptimal. Und Gwen konnte es sich nicht verkneifen, mal kurz zu lunschen. [⇑]
- Dabei ist Weihnachten doch noch in weiter Ferne. [⇑]
- Bloody beans, indeed. [⇑]
- Eigentlich ist das schon unnormal, dass eine Synchro allerorten in den höchsten Tönen gelobt wird. [⇑]
- Als absolutes Novum für das Whoniversum konnte man hier Nick Briggs, seines Zeichen Chef von Big Finish, erstmalig sehen und nicht bloß hören. Er spricht sonst gefühlte 95% aller in Doctor Who, Torchwood und den Sarah Jane Adventures vorkommenden Aliens. Die Stimmen der Daleks und der Cybermen stammen in der neuen Serie alle von ihm. [⇑]
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