The Worlds of Doctor Who

Zum 15. Geburtstag hat Big Finish The Worlds of Doctor Who veröffentlicht, worin die Doctor-Who-Hörspiele und verschiedenste Spin-Offs davon vorgestellt werden. Damit sollen einerseits neue Fans gewonnen werden, andererseits freut man sich auch als Alt-Fan über ein Wiederhören mit bestimmten Charakteren.

Im ersten Teil lernen wir Henry Gordon Jago und Professor George Litefoot kennen, die anno dunnemals in The Talons of Weng-Chiang dabei waren haben und nun Hauptfiguren der enorm erfolgreichen Jago&Litefoot-Reihe sind. Teil zwei stellt das Team von Counter-Measures vor, das ein UNIT-Vorläufer ist und in Remembrance of the Daleks eingeführt wurde, um schließlich ein Spin-Off bei Big Finish zu bekommen. Teil drei führt die Geschichte von Mike Yates sowie von Ruth Matheson und Charlie Sato fort (juchuuuu!). Im abschließenden Teil hat der 6. Doctor, der der Big-Finish-Doctor ist (und der überhaupt erst im Audio-Medium richtig aufblühen konnte) und dementsprechend immer für Jubiläumsfolgen engagiert wird, seinen Auftritt. Dabei wird er von Mike Yates sowie Romana und Leela unterstützt. Letzteres dürfte auch der Grund sein, warum der vierte Teil ursprünglich als Gallifrey-Hörspiel beworben wurde. Als 5. CD in der Box ist ein reichlich einstündiges Making-Of mit Interviews mit den Schreiberlingen und Darstellern enthalten.

Mind Games (Justin Richards)

Im viktorianischen London häufen sich Mordfälle, die einfach nicht aufgeklärt werden können. Derweil findet Jago den Star des aktuellen Programms seines Theaters, einen gewissen Mr Reese, zunehmend unheimlicher.

The Reesinger Process (Justin Richards)

Verschiedene hohe Beamte und Politiker wurden in letzter Zeit (im Jahre 1964) ermordet. Counter-Measures beschließt, zur Sicherheit der Sache selber auf den Grund zu gehen. Alles deutet darauf hin, dass ein Institut, in dem hohe Staatsbedienstete fit gemacht werden sollen für die neue Zeit, der Schlüssel zu dieser Mordserie ist. Dort wird der sogenannte Reesinger Process genutzt.

The Screaming Skull (Jonathan Morris)

Nordostengland in der heutigen Zeit: Mike Yates kontaktiert die in Ungnade gefallenen UNIT-Offiziere Ruth Matheson und Charlie Sato. Zusammen sollen die drei eine Mission im UNIT-Vault (der Schwestereinrichtung vom Black Archive in London) durchführen. Mehrere Offiziere sind dort bereits reingeschickt worden, aber nicht mehr herausgekommen.

Second Sight (Nick Wallace, Justin Richards)

Mr Rees ist wieder zu Kräften gekommen und versucht nun eine Geheimoperation von UNIT zu nutzen, um die ganze Welt unter seine Kontrolle zu bringen. Das hat sogar die Time Lords beunruhigt, weshalb Romana zugegen ist. Mike Yates hat derweil den Doctor kontaktiert, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.

Die Handlung von The Worlds of Doctor Who umspannt rund 125 Jahre und mehrere Teile des Whoniversums. Vereint wird das alles durch den gleichen Widersacher, den ominösen Mr Rees. Rees wird dargestellt von Jamie Glover (Sohn von Julian Glover aus City of Death), dessen Stimme, man muss das mal so sagen, sich vorzüglich für Hörspiele eignet. Ein bisschen unfair ist es natürlich, dass das erste Hörspiel dieser Box eins mit Jago und Litefoot ist, denn die beiden sind bekanntermaßen so toll, dass es danach eigentlich nur noch schlechter werden kann. Nichtsdestotrotz wird das hohe Niveau danach weitestgehend gehalten. Mit dem Counter-Measures-Team kann ich nicht ganz so viel anfangen, es freut mich aber sehr, dass Matheson und Sato für The Screaming Skull wieder aus der Versenkung geholt werden. Ganz sicher bin ich nicht die einzige, die darauf hofft, dass die beiden ein Spin-Off oder mindestens weitere Folgen innerhalb der Doctor-Who-Reihen bekommen. Diese Episode bindet außerdem das Big-Finish-Universum etwas näher an die (in-universe) gegenwärtigen Ereignisse der aktuellen Staffeln der Fernsehserie an – zumindest, soweit das innerhalb einer Lizenz für ausschließlich klassisches Doctor Who möglich ist. Einzig die letzte Folge ist ein kleines bisschen blasser als die anderen, weil dies keine richtige Folge mit dem 6. Doctor ist, da er durch die vielen Companions ein wenig zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Die Gallifrey-Serie wird allerdings erst recht nicht richtig vorgestellt, obwohl die zwei wichtigsten Hauptfiguren daraus in Second Sight auftreten. Da wäre es vielleicht zielführender gewesen, den 6. Doctor in einer komplett eigenständigen Episode auftreten zu lassen, die er allein oder mit Peri hätte bestreiten können1.

  1. Maggie Stables ist dem Vernehmen nach seit geraumer Zeit gesundheitlich ziemlich angeschlagen, weshalb sie keine Hörspiele mehr aufnehmen kann. Daher ist der 6. Doctor in sämtlichen Jubiläumsfolgen der letzten Jahre ohne Evelyn unterwegs, obwohl sie die für ihn prägende Begleiterin war. []

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