The Legends of River Song
In letzter Zeit bekommen wir einiges neues Material mit River Song. Erstmal natürlich ihr lang erwarteter Auftritt an der Seite des zwölften Doctors, dann The Diary of River Song und jetzt The Legends of River Song. Letzteres ist ein Buch mit Kurzgeschichten – in universe sind diese Kurzgeschichten Rivers Tagebucheinträge.
- Picnic at Asgard (Jenny T Colgan)
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River und der Doctor besuchen Asgard, einen großen Vergnügungspark. Kurz nach ihrer Ankunft gibt es natürlich ein paar Todesfälle.
Dies ist sicherlich die beste der fünf Kurzgeschichten. Im Mittelpunkt steht River, an deren sehr aufschlussreichem inneren Dialog wird teilhaben können; die Todesfälle und das vermeintliche Abenteuer dahinter spielen nur eine Nebenrolle und das ganze wird erfreulich unaufgeregt aufgelöst. Wie schon in The Diary of River Song merkt man, dass Jenny T Colgan River einfach kapiert hat.
- Suspicious Minds (Jacqueline Rayner)
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River hat sich mit einem Auton angefreundet, der von der letzten Auton-Invasion in den 70ern übrig geblieben ist und wie Elvis aussieht. Kurz vor der nächsten Auton-Invasion, in der Elvis seine Persönlichkeit verlieren wird, erfüllen River und der Doctor ihm den Wunsch, ein Insektenrefugium zu besuchen. Dort geht natürlich nicht alles mit rechten Dingen zu.
Auch in dieser Kurzgeschichte steht weniger eine Bedrohung im Mittelpunkt und mehr Rivers normales Leben. River, der Doctor und Elvis machen sich hauptsächlich einen schönen Tag, und das ist sehr toll zu lesen. Dazu gibt es so einige Anspielungen auf vergangene Doctor-Who-Folgen, bei denen einem das Herze aufgeht.
- A Gamble with Time (Steve Lyons)
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River soll einem Mann helfen, der von einer Zeitanomalie betroffen ist. Das ist aber nicht das einzige Problem: Ein riesiges grünes, im doppelten Sinne schleimiges Alien möchte auch noch ein Wörtchen mitreden.
A Gamble with Time hätte mehr sein können. Die Präsenz des Doctors ist relativ unnötig – dadurch wird diese Kurzgeschichte nämlich in für Doctor-Who-Verhältnisse übliche Bahnen gelenkt, wo doch ein Buch mit River als Hauptcharakter gerade die Chance bietet, Sachen anders zu machen.
- Death in New Venice (Guy Adams)
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River wurde engagiert, in einem sündhaft teuren Bauprojekt namens New Venice dafür zu sorgen, dass die Atmosphäre von Venedig möglichst genau kopiert wird. Bald machen Gerüchte die Runde, dass es in manchen gerade fertiggestellten Häusern spukt.
Death in New Venice ist die Kurzgeschichte, die am ehesten dem traditionellen Doctor-Who-Format folgt: River findet sich wo wieder, wo es unheimliche Vorkommnisse gibt und geht der Sache auf dem Grund. Diese Kurzgeschichte ist an sich nicht schlecht, aber in Anbetracht dessen, was The Diary of River Song so macht, fällt leider negativ ins Gewicht, dass man so eine Handlung in einer Kurzgeschichte im Gegensatz zu einem Hörspiel-Boxset kaum groß aufziehen kann.
- River of Time (Andrew Lane)
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River soll einem archäologischen Team bei der Arbeit helfen – sie haben nämlich eine blaue Telefonzelle gefunden, die bei Verlust an River Song übergeben werden soll.
Diese Kurzgeschichte ist gelinde gesagt ein Reinfall, da Andrew Lane es überhaupt nicht schafft, Rivers Charakterisierung zu treffen. In einem Buch, das nicht aus Rivers Perspektive geschrieben ist, würde das wahrscheinlich weniger auffallen, aber in dem hier vorliegenden Format merkt man das leider zu sehr – dabei wäre es gerade schön gewesen, eine gute Geschichte mit River bei der archäologischen Arbeit lesen zu können.
Es macht schon Spaß, Rivers Tagebucheinträge zu lesen, aber der Ton der Kurzgeschichten ist leider etwas uneinheitlich, was in einem normalen Buch nicht ganz so das Problem wäre, aber hier haben wir es vermeintlich mit ihrem Tagebuch zu tun, und da fällt es schon auf, wenn die Schreibe in jeder Kurzgeschichte etwas anders ist. Außerdem beginnt das Buch mit der besten Kurzgeschichte und hört mit der schwächsten auf und dazwischen nimmt die Qualität nahezu kontinuierlich ab – eine sorgfältigere Zusammenstellung beziehungsweise mindestens eine etwas andere Reihenfolge der Kurzgeschichten wäre also eine gute Idee gewesen. Außerdem sind so viele Auftritte des Doctors in einem Buch über River Song gar nicht nötig.