Who Killed Kennedy
Who Killed Kennedy wurde 1996 veröffentlicht und beschreibt etliche Ereignisse der Ära des 3. Doctors von Spearhead from Space bis Day of the Daleks aus der Sicht eines fiktiven Journalisten namens James Stevens, der über UNIT recherchiert. Weitere Ereignisse aus der klassischen Serie, die in den 25 Jahren davor auf der Erde gespielt haben, werden ebenfalls referenziert. Um überhaupt zu verstehen, was in dem Buch passiert, muss man etliche Doctor-Who-Folgen kennen. Zwingende Voraussetzung sind die UNIT-Serials des 3. Doctors sowie The War Machines, The Web of Fear, The Invasion und Remembrance of the Daleks. Einige andere werden auch noch referenziert, aber sind nicht ganz so wichtig für das Verständnis der Handlung.
Erstmal liest sich Who Killed Kennedy ganz interessant, da man zumindest als Fan von UNIT etwas in Schwelgen kommen kann, wenn man dieses oder jenes Serial wiedererkennt oder ein Lieblingscharakter auftaucht. Der Master kommt auch drin vor, wobei ich mal wieder nicht so richtig verstehe, wie er davon ausgehen konnte, dass sein Plan klappt (andererseits hege ich seit geraumer Zeit die Vermutung, dass der Gutste mehrere Pläne parallel laufen hat, und wenn einer schiefgeht, macht er mit einem anderen Plan weiter). Es offenbaren sich aber zwei große Schwächen des Buches: Das mit dem Kennedy-Mord ist notdürftig an die restliche Handlung rangepappt – da die Erstausstrahlung von Doctor Who am Tag nach dem Kennedy-Mord stattfand, fühlte man sich schon immer mal wieder bemüßigt, eine Verbindung zwischen Doctor Who und dem Kennedy-Mord herzustellen (so ist der 9. Doctor an dem Tag in Dallas gewesen, und der 11. Doctor war tags drauf dort, wie in Shroud of Sorrow zu erfahren ist). Who Killed Kennedy hätte dann zwar anders heißen müssen, aber wenn dieser Handlungsteil wegfiele, würde man das nicht vermissen. Viel unangenehmer ist, wie dieses Buch mit Dodo umgeht. Nun wurde Dodo vom damaligen Produktionsteam als Fehlschlag gesehen, weshalb sie den bei weitem unwürdigsten Companion-Abschied gekriegt hat.1 Was dieses Buch mit ihr macht, schießt völlig den Vogel ab: Nach The War Machines hat sie einen Nervenzusammenbruch erlitten, aufgrund dessen sie sich nicht mehr an den Doctor erinnern kann, aber weil sie sich manchmal an die Erlebnisse während ihrer Zeit mit ihm erinnert, wurde sie in die Geschlossene eingewiesen (wo sie auch noch nahezu vergewaltigt wurde) und danach ist sie obdachlos geworden. Von da an wird es nicht besser, denn sie lernt zwar James Stevens kennen, aber ihre Anwesenheit in der Handlung dient nur dazu, James Stevens' Charakter etwas Pseudo-Tiefe zu geben – oder wie es im Fansprech heißt, sie ist nur da for the manpain, und dementsprechend eindimensional ist sie geschrieben. Die Dodo aus der Serie ist jedenfalls nicht wiederzuerkennen.
Who Killed Kennedy hätte, wenn es gründlicher durchdacht gewesen wäre und sich aufs Wesentliche beschränkt hätte, sehr viel interessanter sein können. Leider hinterlässt die zweite Hälfte des Buches einen ganz schlechten Nachgeschmack.
- Jackie Lane ist von den Companion-Darstellern, die noch am Leben sind, die einzige, die noch nicht mit Big Finish zusammengearbeitet hat. [⇑]
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
The Legends of River Song
In letzter Zeit bekommen wir einiges neues Material mit River Song. Erstmal natürlich ihr lang erwarteter Auftritt an der Seite des zwölften Doctors, dann The Diary of River Song und jetzt The Legends of River Song. Letzteres ist ein Buch mit Kurzgeschichten – in universe sind diese Kurzgeschichten Rivers Tagebucheinträge.
- Picnic at Asgard (Jenny T Colgan)
-
River und der Doctor besuchen Asgard, einen großen Vergnügungspark. Kurz nach ihrer Ankunft gibt es natürlich ein paar Todesfälle.
Dies ist sicherlich die beste der fünf Kurzgeschichten. Im Mittelpunkt steht River, an deren sehr aufschlussreichem inneren Dialog wird teilhaben können; die Todesfälle und das vermeintliche Abenteuer dahinter spielen nur eine Nebenrolle und das ganze wird erfreulich unaufgeregt aufgelöst. Wie schon in The Diary of River Song merkt man, dass Jenny T Colgan River einfach kapiert hat.
- Suspicious Minds (Jacqueline Rayner)
-
River hat sich mit einem Auton angefreundet, der von der letzten Auton-Invasion in den 70ern übrig geblieben ist und wie Elvis aussieht. Kurz vor der nächsten Auton-Invasion, in der Elvis seine Persönlichkeit verlieren wird, erfüllen River und der Doctor ihm den Wunsch, ein Insektenrefugium zu besuchen. Dort geht natürlich nicht alles mit rechten Dingen zu.
Auch in dieser Kurzgeschichte steht weniger eine Bedrohung im Mittelpunkt und mehr Rivers normales Leben. River, der Doctor und Elvis machen sich hauptsächlich einen schönen Tag, und das ist sehr toll zu lesen. Dazu gibt es so einige Anspielungen auf vergangene Doctor-Who-Folgen, bei denen einem das Herze aufgeht.
- A Gamble with Time (Steve Lyons)
-
River soll einem Mann helfen, der von einer Zeitanomalie betroffen ist. Das ist aber nicht das einzige Problem: Ein riesiges grünes, im doppelten Sinne schleimiges Alien möchte auch noch ein Wörtchen mitreden.
A Gamble with Time hätte mehr sein können. Die Präsenz des Doctors ist relativ unnötig – dadurch wird diese Kurzgeschichte nämlich in für Doctor-Who-Verhältnisse übliche Bahnen gelenkt, wo doch ein Buch mit River als Hauptcharakter gerade die Chance bietet, Sachen anders zu machen.
- Death in New Venice (Guy Adams)
-
River wurde engagiert, in einem sündhaft teuren Bauprojekt namens New Venice dafür zu sorgen, dass die Atmosphäre von Venedig möglichst genau kopiert wird. Bald machen Gerüchte die Runde, dass es in manchen gerade fertiggestellten Häusern spukt.
Death in New Venice ist die Kurzgeschichte, die am ehesten dem traditionellen Doctor-Who-Format folgt: River findet sich wo wieder, wo es unheimliche Vorkommnisse gibt und geht der Sache auf dem Grund. Diese Kurzgeschichte ist an sich nicht schlecht, aber in Anbetracht dessen, was The Diary of River Song so macht, fällt leider negativ ins Gewicht, dass man so eine Handlung in einer Kurzgeschichte im Gegensatz zu einem Hörspiel-Boxset kaum groß aufziehen kann.
- River of Time (Andrew Lane)
-
River soll einem archäologischen Team bei der Arbeit helfen – sie haben nämlich eine blaue Telefonzelle gefunden, die bei Verlust an River Song übergeben werden soll.
Diese Kurzgeschichte ist gelinde gesagt ein Reinfall, da Andrew Lane es überhaupt nicht schafft, Rivers Charakterisierung zu treffen. In einem Buch, das nicht aus Rivers Perspektive geschrieben ist, würde das wahrscheinlich weniger auffallen, aber in dem hier vorliegenden Format merkt man das leider zu sehr – dabei wäre es gerade schön gewesen, eine gute Geschichte mit River bei der archäologischen Arbeit lesen zu können.
Es macht schon Spaß, Rivers Tagebucheinträge zu lesen, aber der Ton der Kurzgeschichten ist leider etwas uneinheitlich, was in einem normalen Buch nicht ganz so das Problem wäre, aber hier haben wir es vermeintlich mit ihrem Tagebuch zu tun, und da fällt es schon auf, wenn die Schreibe in jeder Kurzgeschichte etwas anders ist. Außerdem beginnt das Buch mit der besten Kurzgeschichte und hört mit der schwächsten auf und dazwischen nimmt die Qualität nahezu kontinuierlich ab – eine sorgfältigere Zusammenstellung beziehungsweise mindestens eine etwas andere Reihenfolge der Kurzgeschichten wäre also eine gute Idee gewesen. Außerdem sind so viele Auftritte des Doctors in einem Buch über River Song gar nicht nötig.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Harvest of Time
Harvest of Time ist das zweite Buch, das in der wiederbelebten Buchreihe mit früheren Doctoren erschienen ist. Das Buch spielt zwischen der achten und neunten klassischen Staffel.
In der Nordsee geht unheimliches vor sich: Bohrinseln werden zerstört, mitten im Wasser tauchen Löcher auf, aus heiterem Himmel regnen Wasserfälle aufs Meer hinab. UNIT wird von Eddie McCrimmon, der Geschäftsführerin eines betroffenen Ölkonzerns, kontaktiert. Nach und nach stellt sich heraus, dass Leute vom Verteidigungsministerium auf einer ihrer Bohrinseln Experimente durchführen, wofür sie den Master zwangsverpflichtet haben. Doch die Experimente sorgen dafür, dass die Sild, die vor langer, langer Zeit von den Time Lords vermeintlich ausgerottet wurden, auf die Erde kommen. Sie haben ihre eigenen Pläne für den Master, was dazu führt, dass der Master aus der Erinnerung der Menschen, die mit ihm zu tun haben, zu verschwinden droht.
Dieses Buch ist vor allem eine Liebeserklärung an die UNIT-Familie und mehr noch an den Delgado'schen Master. Der Ton von Doctor Who während der achten Staffel wird dementsprechend voll getroffen. Auch die Beziehung zwischen dem Master und dem Doctor ist wie zu dieser Zeit – sie respektieren sich, sie bekämpfen sich, sie trauern vergangenen Zeiten hinterher, in denen sie ganz dicke waren, sie zecken sich und wenn die Kacke am Dampfen ist, dann tun sie sich zusammen. All das wird in diesem Buch sozusagen auf 11 aufgedreht, insbesondere der letzte Aspekt. Doctor und Master arbeiten also eng zusammen, wodurch wir mehr über ihr Verhältnis zueinander und über ihr Leben auf Gallifrey erfahren. So war z.B. der Master an der Akademie der Time Lords in allem besser war als der Doctor. In ein Buch, das von der BBC veröffentlicht wurde, können natürlich auch Sachen aus der neuen Serie eingebaut werden, weshalb der Simm-Master und sogar Missy Erwähnung finden – und zwar ein reichliches Jahr bevor die 8. neue Staffel ausgestrahlt wurde.
Normalerweise lese ich von einem Buch lieber die Schwarzschrift-Version, aber im Falle von Harvest of Time lohnt es sich außerordentlich, zum Hörbuch zu greifen. Das wird von Geoffrey Beevers gelesen, der eine spätere Form des Delgado-Masters in der Fernsehserie gespielt hat und für Big Finish mehrfach in diese Rolle zurückgekehrt ist.
← 8. Staffel | 9. Staffel → |
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Big Bang Generation
Big Bang Generation ist ein Buch, das das erweiterte Big-Finish-Universum mit dem normalen Fernseh-Doctor-Who verbindet. Ich kann nicht sagen, wie man das Buch findet, wenn man Bernice Summerfield nicht kennt, aber wenn man in den Welten von Big Finish versumpft ist, hat man enorm Spaß an diesem Buch.
Der 12. Doctor wird völlig überraschend von Bernice Summerfield kontaktiert, die er zuletzt in seiner achten Inkarnation gesehen hat. Sie wurde für eine Ausgrabung engagiert, in der ein Artefakt freigelegt wurde, das den Lauf der Zeit ändern kann, was katastrophale Konsequenzen hat – unter anderem steht im Hafen von Sydney jetzt eine Pyramide, die da nicht hingehört. Wie in alten Zeiten, versuchen Benny und der Doctor nun, das schlimmste zu verhindern. Dabei müssen sie nicht nur ein gefährliches Artefakt unschädlich machen, sondern auch noch einen Mafioso davon abhalten, alles schlimmer zu machen.
Gary Russell ist bekannt dafür, dass seine Bücher voller Anspielungen auf teilweise uralte oder obskure Ereignisse aus dem Whoniversum stecken. Big Bang Generation ist da erstmal keine Ausnahme. Eigentlich wollte er am liebsten ein Buch mit River Song schreiben, aber das hätte leicht zu Continuity-Problemen mit der Fernsehserie führen können. Steven Moffat machte daraufhin den Vorschlag, stattdessen die andere Archäologin, die das Whoniversum zu bieten hat, zu nutzen: Bernice Summerfield. Benny stammt aus den Virgin-Büchern mit dem 7. Doctor, hat nach Einstellung dieser Reihe ihre eigene Buchreihe gekriegt und wanderte später zu Big Finish – die Bernice-Summerfield-Hörspiele produziert haben, noch bevor sie die Doctor-Who-Lizenz bekommen haben. Dementsprechend umfangreich ist Bennys Backstory. Big Finish haben inzwischen zwei Neustarts ihrer Serie hingelegt, damit Neufans überhaupt eine Chance haben, Benny kennenzulernen und nicht erst drölf Staffeln alter Hörspiele hören müssen, um überhaupt eine Vorstellung zu bekommen, was denn da passiert. Aus Bennys Sicht spielt Big Bang Generation gegen Ende der Zeit auf Legion. Das bedeutet, dass sie mit ihren damaligen Freunden Jack und Ruth und ihrem Sohn Peter unterwegs ist. Für den Leser bzw. Hörer ist das ein willkommenes Wiedersehen mit dieser Truppe. Einzig Irving Braxiatel fehlt – da ein Auftritt von ihm, wo er doch der Bruder des Doctors ist, kaum mit den Handlungssträngen der Mutterserie zu vereinen wäre, lässt sich das halt nicht ändern. Dafür wird er ja mehrfach fast erwähnt. Handlung hat Big Bang Generation auch – im wesentlichen habe ich viel Hin- und Hergerenne in Erinnerung, also business as usual – aber ehrlich gesagt liest man so ein Buch nicht wegen der Handlung, sondern wegen der Charaktere. Und da hat Gary Russell alles richtig gemacht. Big Bang Generation ist kein Buch, in dem ein Big-Finish-Companion in die Welt der neuen Serie verpflanzt wird, sondern andersrum: Der 12. Doctor findet sich mitten in einer Geschichte wieder, die so auch bei Big Finish hätte erscheinen können. Für Leute, die Doctor Who bisher nur als Fernsehserie kennen, kann Big Bang Generation vielleicht als Einstieg ins Big-Finish-Universum dienen und für Leute, die Big Finish schon lieben, ist dieses Buch schlicht eine Vorwegnahme der kommenden New-Who-Hörspiele.
← 8. (34.) Staffel | 9. (35.) Staffel → |
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Seasons of War
Seasons of War ist zwar kein offizielles Doctor-Who-Buch, sondern eine Kurzgeschichtensammlung, deren Einnahmen gespendet werden, aber es sind genug altbekannte Doctor-Who-Autoren beteiligt, dass dieses Buch ganz gut offiziell sein könnte. Es lohnt sich aber nicht nur des guten Zwecks wegen, sich dieses Buch zuzulegen, sondern auch wegen der Qualität der enthaltenen Geschichten. Es sind so viele Kurzgeschichten enthalten, dass ich kaum auf alle eingehen könnte, dennoch gibt das Buch einen schönen Überblick über das Leben des War Doctors und seiner Charakterentwicklung. Als Buch von Fans für Fans enthält es natürlich reichlich kleinere und größere Referenzen, die das Herz eines jeden langjährigen Fans höherschlagen lässt. Beispielsweise hat Narvin gleich am Anfang einen Auftritt und Leela hat ihr eigenes Kapitel. Als besonderes Schmankerl gibt es in Kapitel, das quasi eine missing scene aus Engines of War ist. Für ganz frische Neueinsteiger ist Seasons of War wahrscheinlich nicht das richtige Buch, aber wenn man sich im Whoniversum ganz gut auskennt (und insbesondere wenn man schon ordentlich in Big Finishs Doctor-Who-Universum versumpft ist), ist Seasons of War ein tolles Buch, das man in kleinen oder größeren Häppchen lesen kann.
← The Night of the Doctor |
Engines of War → |
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Engines of War
Normalerweise bin ich ja kein großer Fan von Tie-in-Büchern, da einfach zu viel schief gehen kann – oft sind die Bücher nichts als übereifrige Fanfiction mit nem Preisschild, etliche Male wird fröhlich an den Charakteren vorbeigeschrieben und manchmal kriegt es der Autor einfach nicht hin, die Atmosphäre von Doctor Who (oder Torchwood, wovon es ja auch Bücher gibt), einzufangen. Hörspiele haben es da einfach leichter, denn selbst wenns der Autor versaut (was bei Big Finish sehr selten passiert), könnens immer noch die Darsteller retten. Engines of War ist ein Buch, das die Ausnahme von der Regel ist. Es ist ein Buch, das man am liebsten in einer Sitzung durchschmökern möchte und das tatsächlich das optimale Medium ist, um die letzten Tage des Time War darzustellen.
Wenige Tage vor Ende des Time Wars: Der War Doctor landet auf dem Planeten Moldox, der von den Daleks überrannt wurde. Dort liest er Cinder auf, die zu einer Gruppe von Menschen gehört, die den Daleks ziemlich ineffektiven Widerstand leistet. Moldox liegt in der Nähe des Tantalus Eye, einer Anomalie, die als Portal zu Paralleluniversen dienen kann. Unter Ausnutzung der Energie vom Tantalus Eye haben die Daleks eine Waffe entwickelt, mit der sie Personen oder Geschehnisse aus der Geschichte ausradieren können und die sie gegen die Time Lords einsetzen wollen. Die Time Lords – unter Führung eines völlig durchgedrehten Rassilon – wollen zum Gegenschlag ausholen. Da der Doctor berechtigte Bedenken anmeldet, macht er sich Rassilon zum Feind.
Der wichtigste Teil der Handlung von Engines of War findet auf Gallifrey statt und es zeigt sich, dass Gallifrey selbst zwar bisher kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde, die Time Lords dagegen durch den Krieg stärker verändert wurden, als sie wahrhaben wollen – gerade weil sie sich um jeden Preis an ihren alten Sitten und Vorstellungen festkrallen wollen. Im Kontrast dazu steht Moldox, das völlig von den Daleks zerschossen wurde und dessen Bewohner sich kaum an die Zeit vor den Daleks erinnern können. Das geht soweit, dass Cinder – durch deren Augen der Leser den Time War sieht und deren Präsenz ein ganz großer Pluspunkt dieses Buches ist – sich nicht vorstellen kann, dass es Ecken des Universums gibt, die noch nicht vom Time War berührt wurden. Damit hat sie gar nicht so unrecht, denn die Daleks und die Time Lords in ihrem ewigen Rattenrennen, dem Gegner zuvorzukommen, interessieren sich einen feuchten Kehrricht, was dies für Auswirkungen aufs Universum hat. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass im Doctor die Erkenntnis reift, dass keine der beiden Seiten gewinnen darf.
Engines of War steht inhaltlich an dem Übergang von der klassischen zur neuen Serie. Aus dem Grund bezieht sich das Buch stark auf klassische Folgen – insbesondere auf The Five Doctors –, wobei diese Rückbezüge alle so erklärt werden, dass man sie auch verstehen kann, wenn man die klassischen Folgen nicht kennt. Auf der anderen Seite gibt es Vorandeutungen auf Ereignisse der neuen Serie, zumal dieses Buch die Vorgeschichte von The End of Time und The Day of the Doctor darstellt. Es wird sich also jeder Leser freuen können, in diesem tollen Buch die ein oder andere Anspielung erkannt zu haben.
← The Night of the Doctor ← (Seasons of War) |
The Day of the Doctor → The End of Time → |
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren