Torchwood – Zweite Staffel

Auch die zweite Torchwood-Staffel wertete ich ursprünglich in meiner Eigenschaft als Doctor-Who-Fan halbwegs parallel zur deutschen Ausstrahlung aus. Inzwischen kenne ich hiervon nun ebenfalls die Originalversion, die folgende Auswertung ist also ganz wie bei der ersten Staffel eine überarbeitete Fassung der ursprünglichen Auswertung. Die Beschreibung der Handlung lese man sich bitte bei sf-radio.net durch.

Nach der eher durchwachsenen und enttäuschenden ersten Torchwood-Staffel wurden meine Erwartungen an die zweite Staffel ge- und teilweise gar übertroffen. Die Hauptfiguren werden sympathischer und vor allem konsistenter als in der ersten Staffel charakterisiert – genaugenommen legt man mit der zweiten Staffel in der Beziehung einen kompletten Neustart hin. Ein großer Pluspunkt ist dabei, dass Jacks Charakterisierung ein ganzes Stück an seine Darstellung in Doctor Who heranrückt (was u.a. bedeutet, dass er endlich ein wenig flirtfreudiger ist). Auch sonst wird Torchwood durch das Erscheinen von Martha Jones stärker in das Whoniversum eingebunden. Im Gegensatz zur ersten Staffel gibt es keine unterirdisch schlechten Folgen mehr. Das Gesamtniveau der Folgen und die Anzahl der richtig schönen Episoden liegen also deutlich höher als in der ersten Staffel. Meine Lieblingsfolge der Staffel ist eindeutig A Day in the Death, aber es gibt auch viele andere Folgen, die ganz viel Spaß machen. Die Folgen Dead Man Walking und Meat wären dagegen verzichtbar, wenn sie nicht der Charakterentwicklung dienen würden. Adam finde ich zwar ganz furchtbar, aber das liegt zum größten Teil an meiner starken Abneigung gegen Gedächtnismanipulationsfolgen.

In dieser Staffel gibt es zwar kaum noch auffällige Übersetzungsfehler, dafür macht sich die Sprecherwahl nun öfter unangenehm bemerkbar: Martha wird von einer ganz warmherzigen, aufgeschlossenen Person zum vorlauten und naiven Gör, und auch viele Nebenfiguren sind in der Synchro uninteressanter oder gar unsympathischer als im Original. Das hätte einfach nicht sein müssen, denn in der folgenden Staffel wurde all das vorbildlich umgesetzt und der Ton des Originals scheinbar mit Leichtigkeit getroffen.

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Kiss Kiss, Bang Bang (Kiss Kiss Bang Bang) (Drehbuch: Chris Chibnall; Regie: Ashley Way)

Während Rest-Torchwood ein Alien verfolgt, taucht mir nichts, dir nichts Jack Harkness ohne ein Wort der Erklärung wieder in Cardiff auf. Kurz nach ihm trifft John Hart, ein Ex-Kollege und abgelegter Liebhaber von Jack, ein. Er drängt sich Torchwood auf, dessen Hilfe er bei der Suche nach einem Diamanten in Anspruch nehmen will, wovon Jack aus gutem Grund gar nicht begeistert ist.

Perfektes Popcorn-Fernsehen, "Menschen, Tiere, Explosionen" möchte man fast sagen. Die Eingangssequenz mit der Verfolgungsjagd ist direkt zum niederknien (die Omma rockt!), danach geht es weiter mit einem herrlich überdrehten Bösewicht, dargestellt von James Marsters (erfreulicherweise von seinem bereits aus Buffy bekannten Synchronsprecher gesprochen). Die Handlung ist eigentlich nicht viel dicker als ein Blatt Papier, aber die Darreichungsform ist dafür umso umwerfender. Da mir diese Folge so viel Spaß gemacht hat, dass ich wahnsinnig viel dazu geschrieben hab, bekommt sie einen eigenen Artikel.

Sleeper (Invasion) (Drehbuch: James Moran; Regie: Colin Teague)

Eine unbenannte außerirdische Spezies hat einige Schläfer auf die Erde geschafft, die als ganz normale Menschen getarnt sind und nun aktiviert werden.

Im Vergleich zur vorhergehenden Folge fällt Sleeper natürlich etwa ab. Dennoch haben wir es hier mit einer mehr als nur soliden Story zu tun, die durchaus ernsthaft beleuchtet, was Menschlichkeit ausmacht. Dazu kommt noch Humor und eine ganze Menge Filmblut. Sleeper ist auch gleich einer der Fälle, wo die Wahl der Synchronsprecherin für die Nebendarstellerin keine gute war, denn Beth klingt auf deutsch sehr hölzern, während sie auf englisch eine große Bandbreite von Emotionen zeigt. Ein wenig sauer stößt mir an dieser Folge die Charakterisierung von Jack auf, der hier als vergleichsweise brutal dargestellt wird. Da die Schwankungen in der Charakterisierung der Figuren in der zweiten Staffel aber deutlich geringer ausfallen als in der ersten Staffel, will ich mal darüber hinweg sehen. Nebenbei bemerkt fand ich interessant, dass man es hier mit Bedrohungen zu tun hatte, die in anderen Fernsehserien konsequent Terroristen zugeordnet werden. Wie wohltuend, dass bei Torchwoood die Bombenanschläge stattdessen von Aliens durchgeführt werden.

To the Last Man (Bis zum letzten Mann) (Drehbuch: Helen Raynor; Regie: Andy Goddard)

Jedes Jahr wird Tommy, ein Soldat aus dem 1. Weltkrieg, von Torchwood aus dem Kälteschlaf aufgetaut. Er soll das schlimmste verhindern, wenn sich die Jahre 1918 und 2008 in einem Punkt überlagern.

Wieder eine Folge, die mich ganz begeistert zurückließ und außerdem um Längen besser ist, als Toshs Folge in der ersten Staffel. Tommy hat einen positiven Einfluss auf das ganze Team, das diesmal so sympathisch wie selten erscheint. Tosh blüht an seiner Seite regelrecht auf, aber auch Ianto und Jack als hauseigenes Liebespaar machen ziemliche Fortschritte in Sachen Beziehungsaufbau und Owen ist in dieser Episode sogar mitfühlend. In vielen Szenen merkt man, dass die Abwesenheit eines Monsters of the Week Gold wert ist. Es gibt zwar ein leicht gruseliges verlassenes Krankenhaus, doch die Aufmerksamkeit wird schnell von den durch die Zeitüberlagerung verursachten Effekten hin zu den ganz menschlichen Geschehnissen und Tragödien in diesem Krankenhaus gelenkt. Endgültig mein Herz gewonnen hatte die Folge dann mit der Feststellung Tommys, dass er die Welt in einem Pyjama retten würde. Wäre ja nicht das erste Mal, dass so etwas passiert1.

Meat (Fleisch) (Drehbuch: Catherine Tregenna; Regie: Colin Teague)

Rhys erfährt, was Gwen wirklich macht, als er in die Ermittlungen um Alien-Fleisch verwickelt wird.

Jetzt wurde endlich Rhys eingeweiht. Das ist an sich gut, weil Rhys so liebenswert ist, nur die Folge an sich ist eben nicht so gelungen, weil die Handlung vor lauter Rhys und Gwen ein bisschen zu kurz kommt. Einen ganz negativen Eindruck hinterlässt Jacks Weinerlichkeit angesichts des Aliens der Woche2. Meine Güte, man weiß doch, dass der Typ im Grunde ein herzensguter Kerl ist, da kann man doch wirklich auf den Holzhammer verzichten. Andererseits macht er wieder Punkte gut, als er wie in seinen besten Zeiten mit Rhys Kollegin flirtet (er lässt aber auch nichts anbrennen, hehe). Das Niveau der Folgen schwankt also immer noch, aber lange nicht so krass, wie in der ersten Staffel.

Adam (Adam) (Drehbuch: Catherine Tregenna; Regie: Andy Goddard)

Ein Alien namens Adam hat sich bei Torchwood eingenistet und die Erinnerungen der Torchwood-Mitarbeiter so manipuliert, dass sie denken, Adam hat schon immer zum Team gehört.

An sich liegt dieser Folge mit dem Wesen3, das nur dann existieren kann, wenn man sich daran erinnert, eine ziemlich originelle Idee zu Grunde. Ich habe allerdings grundsätzlich Probleme mit Folgen, die sich um Gedächtnis-/Gedankenmanipulation drehen, was das Vergnügen für mich merklich schmälert. Von dem Erinnerungskram abgesehen ist Adam allerdings eine handwerklich gelungene Folge. Das geht schon damit los, dass Adam sich nicht nur in die Erinnerungen der Teammitglieder eingeschlichen hat, sondern auch in den Vorspann4. Durch Adams Manipulationen sind die Charaktere der Torchwood-Mitglieder teilweise ziemlich verändert, was die jeweiligen Darsteller sehr deutlich zeigen. Abzüge gibt es jedoch für die streckenweise arg unruhige Kameraführung und das tiefe Logikloch, dass sich um Rhys herum auftut.

Reset (Nebenwirkungen) (Drehbuch: J.C. Wilsher; Regie: Ashley Way)

Martha kommt nach Cardiff, um Torchwood bei der Aufklärung einer Mordserie im Umfeld eines Pharmaunternehmens zu helfen.

Reset strotzt wie kaum eine andere Torchwood-Folge vor Anspielungen auf Doctor Who. Zur Handlung von kann ich leider nicht wahnsinnig viel sagen, denn ich muss gestehen, dass ich immer viel zu sehr damit beschäftigt bin, mich über die Anspielungen, die in jeder Szene lauern, zu freuen, als dass ich mich auf die Handlung konzentrieren könnte. Immerhin war Owens Tod kurz und schmerzlos und wurde nicht überdramatisch ausgelatscht. Der Preis für die schönste Anspielung geht gleich an eine der ersten Szenen, denn die spielt auf eine Folge mit dem (von mir heißgeliebten) 9. Doctor an: Wir sehen an der Eingangstür die Zeitungsseite mit Margaret, die aus Boom Town bekannt ist. Ansonsten wird reichlich auf den Doctor höchstpersönlich oder das Jahr, das niemals war, angespielt, aber selbst eine unvollständige Aufzählung der Anspielungen würde hier den Rahmen sprengen. Als ob die ganzen Anspielungen nicht schon schön genug wären, scheint in dieser Folge zudem deutlich der Doctor-Who-Jack durch, was natürlich immer eine Freude ist. Fazit: Für den Doctor-Who-Fan war diese Folge ein Fest, der reine Torchwood-Fan wurde dagegen angesichts der nicht näher erklärten Vertrautheit zwischen Martha und Jack womöglich ratlos zurückgelassen.

Dead Man Walking (Untot) (Drehbuch: Matt Jones; Regie: Andy Goddard)

Der frisch wiederbelebte Owen muss nicht nur gegen ungeahnte Tücken des Alltags kämpfen, sondern auch noch gegen den Tod persönlich.

Tja. Diese Folge ist sehr durchwachsen. Die ruhigen Momente sind sehr gelungen und ich als Owen-Fan komme sowieso auf meine Kosten. Leider überteibt man es aber zwischen den ruhigen Szenen immer wieder mit dem Drama. Ich denke da vor allem an die Szene mit dem Karten legenden Mädchen (wobei derdiedas Weevil, das Jacks Bein für ein Kuscheltier gehalten hat, doch irgendwie putzig war) und die Kampfszene mit dem Tod5, was etwas an das fehlplatzierte Drama in der ersten Staffel erinnert. Auch wenn die Folge alles andere als grauslich ist: Da hätte man wesentlich mehr draus machen können.

A Day in the Death (Aus dem Leben eines Toten) (Drehbuch: Joseph Lidster; Regie: Andy Goddard)

Zusammen mit einer verhinderten Selbstmörderin betrachtet Owen sein Leben als Untoter.

Oooooch, war das schön. Diese Folge bestätigt wieder mal, dass Torchwood dann am besten ist, wenn es kein Monster of the Week gibt. Ungewöhnlich für Torchwood ist der episodenhafte Aufbau mit einer Rahmenhandlung, die lediglich aus einem Gespräch besteht. Das verleiht der Folge eine wunderbare Ruhe, mit der das Thema Hoffnung angegangen wird. Trotz mangelndem Monster of the Week wird hiervon ausgehend sogar ein Bogen zu außerirdischem Leben geschlagen – auf eine sehr schöne und erstaunlich realistische Weise, wie ich finde. Besonders positiv fällt mal wieder die Musik auf, aber dafür hat man bei Torchwood ohnehin ein Händchen. Zum Schluss kann man als Doctor-Who-Fan sogar noch ein bisschen schmunzeln, denn Jack konnte endlich einmal Martha küssen, jetzt da der Doctor nicht daneben steht. Eine rundum gelungene Folge also, die purer Balsam für die Seele ist.

Something Borrowed (Die Braut, der vor nichts graut) (Drehbuch: Phil Ford; Regie: Ashley Way)

Gwen und Rhys heiraten, und natürlich wird die Hochzeit von einem Alien gesprengt.

Noch so eine Folge, die purer Seelenbalsam ist, wenn auch auf völlig andere Weise als A Day in the Death. Diesmal ist die Episode alles andere als ruhig, dafür aber extrem witzig. Team Torchwood ist mal wieder sehr liebenswert (woran man ja lange gescheitert ist) und die Gastfiguren sind schön skurril gezeichnet. Nichts sonderlich substanzvolles also, aber eine trotzdem sehenswerte Folge, erst recht in Anbetracht der schweren Kost, die noch auf uns zukommt – Something Borrowed ist nämlich praktisch die letzte Folge, in der die Torchwood-Welt noch richtig heil ist. Und zum Schluss kann man sich mal wieder einen kleinen Blick in Jacks Vergangenheit nicht verkneifen.

From Out of the Rain (Sie kamen aus dem Regen) (Drehbuch: Peter J. Hammond; Regie: Jonathan Fox Bassett)

Einige Mitglieder eines Wanderzirkus aus dem frühen 20. Jahrhundert entsteigen einem Film, den man über sie gemacht hat. Um auch ihre Kollegen zu befreien, stehlen sie mehreren Menschen ihren Atem.

Diese Episode ist eher unspektakulär – sie tut sich durch nichts besonders hervor, ist aber trotzdem schön anzusehen. An manchen Stellen erinnert sie an ein klassisches Gruselstück, wozu sicherlich die Stummfilmaufnahmen beitragen.6 Das Team arbeitet sehr schön als solches zusammen und zur Krönung des Tages bekommen wir erneut ein Puzzleteil aus Jacks Vergangenheit. Schade war aber, dass man die Nachtreisenden so schnell abgehandelt hat, die fand ich nämlich interessant und hätte gerne mehr von ihnen gesehen.

Adrift (Verschollen) (Drehbuch: Chris Chibnall; Regie: Mark Everest)

Immer wieder verschwinden Menschen durch das Rift. Gwen stellt Nachforschungen an, was aus diesen Menschen geworden ist, nicht ahnend, dass Jack längst über ihr Schicksal bescheid weiß, ohne etwas dagegen ausrichten zu können.

Kurz vorm Endspurt gibt noch einmal eine Monster-of-the-Week-freie Episode, in der Torchwood gegenüber den Geschehnissen machtlos ist. Das sind, wie bereits mehrfach festgestellt, beste Voraussetzungen, dass eine Folge gut wird und Adrift ist keine Ausnahme von der Regel. Wie schon in A Day in the Death lautet das Grundthema Hoffnung. Adrift ist auch der Versuch, einige Erzählstränge vor Ende der Staffel abzurunden, was sich besonders bei Rhys' und Gwens Beziehung bemerkbar macht. Jack und Ianto will man ebenfalls nochmal betont als Paar darstellen, was zur Folge hat, dass es für uns Damen ordentlich was zu kucken gibt *hüstel*. Generell wird Jack nun endgültig (und endlich) als der Doctor-Who-Jack charakterisiert: Zuerst befürchtet man, dass er sich entsprechend seiner früheren Torchwood-Charakterisierung als kaltherziges Arschloch profiliert. Dann zeigt sich jedoch, dass er dafür sorgt, dass man sich vernünftig um die Riftopfer kümmert, wenn er ihnen schon nicht richtig helfen kann. Das ist wiederum eine logische Weiterentwicklung von Jacks Verhalten an der Seite des 9. Doctors. Überdies zeigt die vermeintliche "Weevil-Jagd", dass Jack kein Kind von Traurigkeit ist, was man in Torchwood bis dato viel zu oft vergessen hat. Außerdem hat Andy in dieser Episode seinen großen Auftritt, und den muss man ja einfach lieb haben.

Fragments (Offenbarungen) (Drehbuch: Chris Chibnall; Regie: Jonathan Fox Bassett)

In der zweiten Staffel hat man die Figuren weitestgehend konsistent charakterisiert, abgesehen von Gwen und teilweise Jack (sofern man Doctor Who hinzuzieht) ist aber kaum etwas über die Hintergründe der Protagonisten bekannt. Deshalb zeigt man nun kurz vor knapp, wie die einzelnen Teammitglieder zu Torchwood gekommen sind. Die einzelnen Teilepisoden stehen komplett für sich alleine; die spärliche Rahmenhandlung dient als Auftakt zum Staffelfinale. Angesichts der Bedeutung dieser Folge habe ich sie gesondert ausgewertet.

Exit Wounds (Wundmale) (Drehbuch: Chris Chibnall; Regie: Ashley Way)

Jacks vermisster Bruder Grey kommt zusammen mit John Hart nach Cardiff. Er hat sich zum Ziel gesetzt, alles zu zerstören, was seinem großen Bruder lieb und teuer ist.

Exit Wounds fängt zwar noch vergleichsweise witzig an, wird aber bald traurig und auch relativ grausam. Im Gegensatz zur vorherigen Torchwood-Staffel und zu einigen der neuen Doctor-Who-Staffeln kann diese Folge problemlos mit der vorletzten Folge der Staffel mithalten. Der Einsatz von Kunstblut hält sich in engen Grenzen, stattdessen wird die Brutalität und Tragik durch die Schauspielerei rübergebracht – Owens Panik im Kernkraftwerk oder wie Tosh sich quält, nachdem sie angeschossen wurde, sind Szenen, die in dieser Intensität in Torchwood noch nicht vorkamen. Da Torchwood ziemlich in der Bredouille steckt, müssen auch Rhys und Andy mithelfen, was die Folge immerhin ein bisschen auflockert. Zwischen all der Zerstörung nimmt man sich aber noch Zeit für eine Anspielung auf den 9. Doctor (yeah!), wobei erklärt wird, wieso Tosh damals bei der Space-Pig-Affäre als Ärztin in Erscheinung getreten ist7. Auch Toshs Abschiedsvideo nimmt eindeutige Anleihen an den Abschieden früherer Companions des Doctors. Obwohl diese Folge besonders für Jack ziemlich an die Substanz geht, hat er noch Elan zum weitermachen. Was aus Gray wird, werden wir vermutlich nie konkret erfahren.

Das wars dann soweit mit der heilen Torchwood-Welt, jetzt folgt Children of Earth, das in gewissem Sinne Exit Wounds in groß ist. Zwischen der zweiten und der dritten Staffel spielen noch vier Hörspiele. Das erste davon, Lost Souls, nimmt Bezug auf die Trauer um Tosh und Owen. Die anderen drei Höspiele bereiten dann den Boden für Children of Earth, indem Andy in Asylum in die Arbeit von Torchwood eingeweiht wird und Rhys in The Dead Line vollends als inoffizielles Torchwood-Mitglied akzeptiert wird. Außerdem werden dort die Beziehungen von Gwen und Rhys bzw. Jack und Ianto erstmals richtig schön dargestellt. Die Hörspiele sind alle nicht notwendig für das Verständnis der 3. Staffel, schließen aber die ein oder andere kleine Lücke. Später wurden noch weitere Hörspiele zwischen die 2. und 3. Staffel eingefügt. Außerdem findet kurz nach dem Ende der 2. Staffel von Torchwood ein Crossover des verbliebenen Torchwood-Teams mit Doctor Who (dort zum Finale der 4. Staffel) statt. Das hat aber nur insofern Auswirkungen auf Torchwood, dass die Menschheit danach vorübergehend akzeptiert hat, dass es Aliens gibt.

Wie schon bei der ersten Staffel enthält die deutsche Box weniger DVDs als die britische Variante, nämlich 4 statt 5. Außerdem sollte man die Folgen mit Martha wenn möglich im Original hören, da sie dort sympathischer rüberkommt.

  1. Auch wenn man natürlich feststellen muss, dass der Doctor das mit der Überlagerung der beiden Zeiten viiieeel besser erklärt hätte. Ich sag nur big ball of wibbly-wobbly, timey-wimey ...stuff. Und der Doctor sah während The Christmas Invasion im Schlafanzug geringfügig besser aus als Tommy. Aber das nur nebenbei. []
  2. Ich fühle mich hier irgendwie an ein Video von Étienne de Crécy erinnert. <Weltkriegsveteranenmodus>Das lief damals noch auf Viva Zwei.</Weltkriegsveteranenmodus> []
  3. Bryan Dick, den Darsteller von Adam, kennt manch einer vielleicht aus Blackpool. []
  4. Die Waffen, mit denen in der entsprechenden Szene hantiert wird, sehen für mich verdächtig nach Strahlenwaffen von Daleks aus. []
  5. Eine sehr viel schönere Darstellung des Todes gibt es in meinem liebsten Webcomic Der Tod und das Mädchen. []
  6. Julian Bleach, der Darsteller des Zirkuschefs, spielt im neuen Doctor Who Davros, den Erfinder der Daleks. []
  7. In der Doppelfolge Aliens of London / World War Three aus der ersten neuen Doctor-Who-Staffel hatte die Familie Slitheen vom Planeten Raxacoricofallapatorius vor, die Erde zu zerstören, um daraus Profit zu schlagen. Als Ablenkungsmanöver hatten die Slitheen ein genetisch (oder irgendwie anders) manipuliertes Schwein mit einem Raumschiff in London abstürzen lassen – dabei wurde u.a. stilecht Big Ben gerammt. Als der 9. Doctor das Schwein selbst in Augenschein nehmen wollte, begegnete er Tosh, die hier aber als Ärztin fungierte. Torchwood wurde dabei in keiner Silbe erwähnt. []
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