Doctor Who – Folgen zum Einstieg

Doctor Who bietet eine wahnsinnige Menge Material, weshalb man ganz leicht den Überblick verlieren kann. Für den interessierten Leser möchte ich hier deshalb die besten Einstiegsfolgen für jede Ära aufführen. Da ich selber beileibe nicht alle Folgen gesehen habe, umfasst diese Liste (noch) nicht alle Doctoren. Einbezogen in diese Übersicht sind die Hörspiele, da mindestens der 6. und der 8. Doctor erst in den Hörspielen so richtig zur Geltung kommen.

Als Faustregel lässt sich festhalten, dass oft die Folgen besonders gut zum Einstieg in Doctor Who oder in die Ära eines Doctors geeignet sind, in denen ein neuer Companion eingeführt wird. Daher fanden Einstände von Companions besondere Beachtung bei der Zusammenstellung. Ebenso habe ich versucht, einigermaßen typische Folgen für die Doctoren rauszusuchen (und/oder Folgen mit den typischen Companions), auch wenn das nicht notwendigerweise die Highlights der jeweiligen Staffeln sind. Wo sinnvoll möglich, sind immer Folgen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vertreten, um zu zeigen, wie die jeweilige Ära typischerweise diese drei Arten Folgen gestaltet. Natürlich kann man auch eine völlig andere Auswahl der Folgen treffen, ein paar Konsensfolgen sollten aber sicherlich dabei sein. Generell sind bei den Doctoren der neuen Serie mehr Folgen zum Einstieg vonnöten, während man bei den klassischen Doctoren im Regelfall mit zwei oder drei Folgen hinkommt, die aber andererseits in der Summe genauso lang sind wie die vier oder fünf Folgen der neuen Doctoren.

1. Doctor
Die Beginnings-Box, die die allerersten Folgen enthält, bietet sich vermeintlich an zum Einstieg. An Unearthly Child – damit meine ich die erste Folge, nicht das gesamte erste Serial – ist eine sehr gute Einstiegsfolge (der Rest vom Serial fällt dagegen stark ab); The Daleks ist dagegen vor allem aus historischen Gründen interessant, eben weil es die erste Dalek-Folge ist. Hier muss man bedenken, dass die Darstellung der Daleks in The Daleks mit der späteren Mythologie der Daleks kaum zusammenpasst. Deshalb sollte man sich dieses Serial vielleicht für später aufsparen. Zum Doctor Who, wie wir es heute kennen, wird Doctor Who erst mit The Aztecs, weshalb dies meine erste Wahl wäre als Einstiegsfolge für den ersten Doctor. Will man dann auch noch eine richtig gute Folge aus der Hochzeit der Dalekmania sehen, sollte man zu The Dalek Invasion of Earth greifen. Mit An Unearthly Child, The Aztecs und The Dalek Invasion of Earth bekommt man zudem einen sehr schönen Überblick über die charakterliche Entwicklung des ursprünglichen TARDIS-Teams.
2. Doctor
Vermutlich am besten zum Einstieg geeignet sind The Evil of the Daleks (eine Folge, die zum überwiegenden Teil nur noch in Hörspiel-Form vorliegt) und The Tomb of the Cybermen. Letzteres hat so seine Problemchen, ist aber trotzdem ein Klassiker, während ersteres Serial eine sehr geniale Dalek-Folge ist, die auch den Charakter des 2. Doctors und sein Verhältnis zu Jamie ergründet. Wenn man Fan von Cabin Pressure sein sollte, empfiehlt sich The Faceless Ones als Einstiegsfolge, denn dieses Serial spielt zu nicht unerheblichen Teilen auf dem Flughafen Gatwick.
3. Doctor
Ganz klare Favoriten für Einstiegsfolgen sind die beiden Auton-Folgen (die praktischerweise in einer Box veröffentlicht wurden), Spearhead from Space und Terror of the Autons. Beide Folgen stellen neue Companions vor, Spearhead ist außerdem die erste Folge der UNIT-Ära und in Terror of the Autons hat der Master seinen ersten Auftritt im Whoniversum. Außerdem ist The Green Death eine empfehlenswerte Folge, die zudem engere Verbindungen zu New Who hat – die Sarah-Jane-Folge Death of the Doctor ist nämlich in gewissem Maße eine lose Fortsetzung von The Green Death.
4. Doctor
Hier habe ich schlichtweg noch nicht den Überblick, als dass ich eindeutige Einstiegsfolgen empfehlen könnte. Allgemeine Lieblingsfolgen sind Terror of the Zygons, The Talons of Weng-Chiang und City of Death, womit zumindest verschiedenste Teile der Ära des 4. Doctors abgedeckt werden.
5. Doctor
Hier fehlt mir ebenfalls die Übersicht über die Gesamtheit der Folgen. Dafür gibt es aber ein paar Hörspiele, die super zum Einstieg geeignet sind: Zum einen The Eye of the Scorpion, worin Erimem als Companion des 5. Doctors vorgestellt wird (mit dem Manko, dass die Hörspiele mit Erimem und Peri leider keine sonderlich konsistente Qualität haben) und No Place Like Home, ein kurzes Hörspiel, das generell in Doctor Who und seine Hörspiele einführt.
6. Doctor
Hier verzichte ich gleich auf die Erwähnung von Fernsehfolgen, denn darin wurde dem 6. Doctor sehr viel Unrecht getan. In den Hörspielen hat der 6. Doctor Evelyn zur Seite gestellt gekriegt, die in The Marian Conspiracy eingeführt wird. Die Hörspiele mit ihr zusammen, die bis 2004 erschienen sind, sind nahezu konstant bester Qualität. Wenn man mit Doctor Who und seiner Mythologie schon ordentlich firm ist, sollte man außerdem Davros hören, das ein herausragendes Hörspiel ist.
7. Doctor
Bei den Fernsehfolgen fehlt mir bisher ebenfalls der Überblick (ein Zustand, der so noch einige Jahr anhalten wird) und mich reizt der 7. Doctor auch nicht so, dass ich mir ganze Hörspielreihen mit ihm anhören wollte. Von daher kann ich vorerst keine Empfehlungen für den 7. Doctor geben.
8. Doctor
Theoretisch wäre natürlich der Fernsehfilm der Einstiegspunkt für den 8. Doctor, aber den sollte man sich erst dann ankucken, wenn man ordentlich sattelfest ist in Sachen Doctor-Who-Mythologie, sonst wird man durch diesen Film mindestens verwirrt und schlimmstenfalls verschreckt. Besser ist es, gleich mit den Hörspielen anzufangen, die inzwischen sogar in den offiziellen Doctor-Who-Kanon aufgenommen wurden. Während die Hörspiele der anderen Doctoren die Lücken zwischen den Folgen füllen, wird die Geschichte des 8. Doctors immer noch fortgeschrieben, aber Big Finish achtet darauf, dass man immer wieder an späteren Punkten in die Hörspiele einsteigen kann. Die aktuelleste Reihe mit dem 8. Doctor ist Doom Coalition, weshalb es sinnvoll ist, sich das erste Box-Set dieser Reihe zu gemüte zu führen. Wenn man zusätzlich noch einen Eindruck der älteren Hörspiele des 8. Doctors bekommen will, dann sollte man sich Storm Warning (mit Companion Charley, vom Format her eher an der klassischen Serie ausgerichtet) und Blood of the Daleks (mit Lucie, vom Format her an die neue Serie angelehnt) anhören.
War Doctor
Das ist einfach, denn hier steht bloß The Day of the Doctor zur Auswahl, obwohl diese Folge erst dann richtig Spaß macht, wenn man Doctor Who schon ganz gut kennt.
9. Doctor
Vom 9. Doctor gibt es nur eine Staffel. Die ist auch nicht so lang, weshalb man sie sich eigentlich gleich ganz ankucken könnte. Wenn man stattdessen tatsächlich nur ein paar typische Folgen sehen möchte, sollte man zu Rose, The End of the World und The Unquiet Dead greifen, die als erste Folgen nach 16 Jahren ohne Doctor Who generell gut zum Einstieg in modernes Doctor Who geeignet sind und mit Abenteuern im Heute, in der Zukunft und in der Vergangenheit erstmal das Territorium von Doctor Who abstecken. Um ein richtig rundes Bild zu bekommen, sollte man außerdem noch unbedingt den genialen Zweiteiler The Empty Child / The Doctor Dances anfügen, worin Jack Harkness vorgestellt wird.
10. Doctor
Die zweite Doctor-Who-Staffel ist eine relativ nahtlose Fortsetzung der 1. Staffel. Da kein Companion neu eingeführt werden muss, bietet sie nicht so viele Folgen für Leute ganz ohne Vorwissen. Die meiner Meinung nach typischste Doctor-Who-Staffel mit dem 10. Doctor ist die 3. Staffel. Analog zur 1. neuen Staffel bietet es sich an, mit den ersten drei Folgen dieser Staffel zu beginnen, die da wären Smith and Jones, The Shakespeare Code und Gridlock. Alle drei Folgen sind keine Klassiker, aber zeigen sehr schön, worauf man sich mit dem 10. Doctor einlässt. Der typische Companion des 10. Doctors, Donna, kommt darin allerdings nicht vor. Um auch sie kennenzulernen, sollte man Partners in Crime und Silence in the Library / Forest of the Dead ansehen, die am besten einen Eindruck vom Verhältnis von Donna und dem Doctor geben.
11. Doctor
Einstiegsfolge der Wahl ist natürlich The Eleventh Hour, wo alles neu ist – Doctor, Companion, Showrunner… Weiter geht es mit The Time of Angels / Flesh and Stone. Aus der folgenden Staffel ist The Doctor's Wife eine Folge, die sehr schön das Verhältnis zwischen dem Doctor und seiner TARDIS darstellt. Typisch für den späten 11. Doctor ist die Weihnachtsfolge The Snowmen.1
  1. Wenn man gleich mit Moffat'sches Doctor Who in einem Rutsch kucken möchte, empfiehlt es sich The Empty Child / The Doctor Dances, The Girl in the Fireplace, Blink und Silence in the Library / Forest of the Dead vorher anzusehen. Dies sind Steven Moffats Folgen in RTD's Doctor-Who-Staffeln. Aus Blink und Silence in the Library / Forest of the Dead greift Moffat später wieder einiges auf und in The Empty Child / The Doctor Dances wird Jack Harkness vorgestellt, der zwar in Moffat'schem Doctor Who noch nicht weiter aufgetaucht ist, aber mit Torchwood ein eigenes Spin-Off bekommen hat. []

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